Brüssel - Bulgarien ist nach diplomatischen Protesten nicht mehr auf dem umstrittenen EU-Kunstwerk "Entropa" im Brüsseler Ratsgebäude als Stehklo zu sehen. Die tschechische EU-Ratspräsidentschaft ließ die umstrittene Darstellung des Landes durch ein schwarzes Tuch verhüllen. Die anderen 26 EU-Staaten sind weiter unverändert auf der Installation zu sehen.

Bereits in der Vorwoche hatte sich die tschechische EU-Ratspräsidentschaft für das von ihr in Auftrag gegebene kontroversielle Kunstwerk "Entropa" offiziell entschuldigt und sich von der Sicht des Künstlers, David Cerny, auf Europa distanziert. Das Werk sollte die 27 EU-Staaten mit Stereotypen ins Lächerliche ziehen, um so auch Barrieren im Denken der Leute zu verspotten.

Cerny hatte eingeräumt, die tschechische Regierung "absichtlich hinters Licht geführt" zu haben, indem er vorgab, die bissigen Länderporträts seien durch Künstler aus den jeweiligen EU-Staaten angefertigt worden. Tatsächlich ist die gesamte Installation das Werk von Cerny und seinem Team. Auch die Slowakei hatte gegen die Darstellung als Salami mit ungarischer Fahne protestiert. Österreich ist als grüne Wiese mit vier AKW-Kühltürmen dargestellt. (APA)