Zürich - Der Schweizer Edelschokoladehersteller Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli hat 2008 nach vier Jahren mit zweistelligem Wachstum erstmals seinen Umsatz nicht mehr erhöhen können. Die traditionellen Absatzkanäle des Konzern zeigten Risse und etwa bei deutschen Diskontern sind die Schweizer nicht in den Regalen. Der Umsatz stagnierte bei 2,94 Mrd. Franken (1,98 Mrd. Euro).

In den USA hätten Tausende von Läden schließen müssen und in Großbritannien hätten zwei wichtige Absatzpartner Konkurs angemeldet, erklärte die Firma am Dienstag. In Italien seien Hunderte privater Confiserien und Fachgeschäfte zahlungsunfähig.

Auch der steigende Franken-Wechselkurs war ungünstig für Lindt. In Lokalwährungen lag noch ein Wachstum von 5,8 Prozent drin. Allerdings hatte die Firma noch im August hier das Wachstumsziel auf acht bis zehn Prozent angehoben. Da der Gesamtmarkt stagniert habe, seien immerhin Marktanteile gewonnen worden. Zudem stellte die Firma für 2008 eine Verbesserung der Betriebsgewinnmarge (Ebit) um 20 bis 40 Basispunkte in Aussicht. Die Börse reagierte verhalten. In den ersten beiden Handelsstunden der leicht festeren Börse verlor der Lindt-Partizipationsschein gut zwei Prozent.

Für das laufende Jahr rechnet Lindt mit "nie dagewesenen Unsicherheiten", wie Währungsschwankungen in einmaligen Größenordnungen und spekulativen Höhenflügen der Rohstoffpreise. Auch die Stimmung der Verbraucher dürfte gedämpft bleiben und bei den Handelspartner dürfte die Nervosität zunehmen. (APA)