Bild nicht mehr verfügbar.

Die Schanzenanlage von Whistler.

Foto: APA/Fohringer

Whistler - Österreichs beste Skispringer werden den Erdball auf Grund des Weltcup-Kalenders in knapp zwei Wochen umrunden. Am Anfang steht am Donnerstag der Flug zur Olympia-Generalprobe in den Whistler Olympic Park in Kanada, anschließend folgt die Reise nach Sapporo. Da soll dann schon das Gelbe Trikot des Weltcupleaders mit im Gepäck von Gregor Schlierenzauer sein. Gleich nach der Rückkehr aus Japan geht die Jagd für die Springer mit drei Stationen in Deutschland ohne Pause weiter.

Zwei Punkte Rückstand

Dem 19-jährigen Tiroler Schlierenzauer fehlen auf den führenden Schweizer Simon Ammann nur zwei Punkte, die er mit einer guten Performance in Whistler leicht aufholen kann. Zwischen diesen beiden steht allerdings auch noch Tourneesieger Wolfgang Loitzl, der in der unglaublichen Siegesserie der ÖSV-Springer eigentlich nun wieder "an der Reihe" wäre: Nach seinen drei Siegen in Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen sowie dem Doppelsieg von Schlierenzauer auf dem Kulm hatten sich die beiden die Siegerschecks in Zakopane geteilt, vergangenen Freitag gewann Loitzl, am Samstag Schlierenzauer.

Cheftrainer Alexander Pointner freut sich über die bisher nie dagewesene Serie von sieben Siegen en suite einer Nation, ist aber nicht perplex ob der Stärke seiner "Adler". "Wenn ich ganz ehrlich bin, bin ich nicht überrascht. Das soll aber nicht überheblich klingen. Ich habe am Anfang der Saison gewusst, dass das ganze Potenzial noch nicht ausgeschöpft ist", meinte der Erfolgscoach.

Ziel: gelunge Olympiaprobe

Ziel ist es nun freilich, Simon Ammann 13 Monate vor den Olympischen Spielen eben hier die Weltcupführung abzujagen und Whistler mit guten Erinnerungen schon für 2010 zu verlassen. Pointner: "Man kann sagen, es ist Gleichstand. Zwei Punkte Unterschied machen definitiv nur in Planica (am Saisonende, Anm) etwas aus, jetzt unter der Saison ist klar, wer das nächste Mal vorne ist, wird sich das Gelbe Trikot überstreifen können. Und die Zeichen stehen für uns sehr gut."

Die ÖSV-Equipe hat sich zu einer sehr späten Anreise entschlossen, kommt erst Donnerstagabend (Ortszeit) in Vancouver an. Qualifikaton ist am Freitag. Warum das? Pointner: "Ganz einfach deswegen, weil das Programm sehr dicht ist und wir uns auch vom Trainingsrhythmus her so vorbereiten, dass wir bestmöglich zu Hause regenerieren. Den Reisestress sind wir so gewohnt, dass wir versuchen, uns vor Ort sehr schnell umzustellen."

Regeneration und Konditions-Training

Die kurzen Zeiten zwischen den Bewerben sollen zu Hause für Regeneration und Konditions-Training genützt werden. Und im Flugzeug soll geschlafen werden, dafür werden Tickets in der Business-Klasse sorgen. "Da überlassen wir vor einer WM nichts dem Zufall", sagte Pointner vor dem ersten Trip seiner Mannschaft nach Whistler. Die meisten Springer kennen die Schanzen nur vom Ansehen der Weltcup-Kombination vom vergangenen Wochenende.

"Wir sind alle schon sehr gespannt, weil wir wissen, das ist nächstes Jahr der absolute Höhepunkt, der nur alle vier Jahre stattfindet", betonte Pointner, der schon sehr viele positive Dinge von den Olympia-Bakken gehört hat. "Sie sollen sehr gut zu unserer Art zu springen passen."

Pointner nicht nach Japan

Die Topspringer sind auf jeden Fall auch für den Weiterflug nach Sapporo gebucht. "Wir lassen uns aber die Möglichkeit offen, in Kanada noch zu entscheiden, ob jemand nach Vancouver nach Hause fährt, um sich dort noch einem speziellen Training zu unterziehen", erklärte Pointner. Pointner, der in Begleitung des Nordischen Direktors Toni Innauer nach Kanada reist, wird in Sapporo übrigens durch Co-Trainer Nölke vertreten.(APA)