Im Streit um das Dokumentenformat der Zukunft öffnet sich Microsoft der Open-Source-Konkurrenz. Das neue Textbearbeitungsprogramm WordPad in Windows 7 kann auch mit Texten im Open Document Format (ODF) von OpenOffice umgehen.

"Interoperabilität"

Die kleine Schwester von Microsoft Word, die zum Betriebssystem dazugehört, bietet beim Speichern ihrer Texte grundsätzlich vier Möglichkeiten an: Neben RTF und dem Standard-Textformat TXT sind das Office Open XML (OOXML) mit den docx-Dateien der aktuellen Word-Version und das Textformat von ODF mit der Dateiendung odt. Mit der Integration des konkurrierenden Formats in die eigene Anwendung folgt Microsoft einer Strategie mit der Bezeichnung "Interoperabilität", die einen weitgehenden Austausch digitaler Inhalte zwischen verschiedenen technischen Plattformen anstrebt.

Standard

Sowohl OOXML als auch ODT sind standardisierte XML-Formate. Dies bedeutet, dass der Inhalt in Klartext vorliegt und nicht wie beim älteren doc-Format in einem Maschinencode. Wenn Software und die zugehörige Hardware im Lauf der technischen Entwicklung veralten, besteht die Gefahr, dass bestimmte Formate in einigen Jahrzehnten nicht mehr gelesen werden können. Die XML-Formate gelten hingegen als zukunftssicher, weil sie nicht auf bestimmte Algorithmen zu ihrer Entschlüsselung angewiesen sind.

Das neue Wordpad, wie es in der Beta-Version von Windows 7 seit kurzem getestet werden kann, wurde ebenso wie das Bildbearbeitungsprogramm Paint auch sonst gründlich überarbeitet. Dabei kommt die mit Microsoft Office 2007 eingeführte Oberfläche zum Einsatz, bei der die Schaltflächen zur Bedienung der Software in einem "Band" (Ribbon) präsentiert werden und sich der jeweiligen Aufgabe anpassen. (APA/AP)