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Laut Ärztekammer sollten Patienten ihren Arzt zu ihrer eigenen Sicherheit über die Medikamente, die sie einnehmen, informieren

Foto: APA/Barbara Gindl

Wien - Die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) ruft zur Vorsicht bei der Einnahme rezeptfreier Medikamente auf. Der Bundesobmann der niedergelassenen Ärzte, Günther Wawrowsky, teilte in einer Aussendung mit, dass gerade die längerfristige Einnahme von frei verkäuflichen Medikamenten, die von Ärzten nicht begleitet würde, riskant sei.

Höhere Arneimittelsicherheit gewünscht

Wechselwirkungen zu bestehenden ärztlichen Verordnungen sowie unerwünschte Nebenwirkungen könnten die Folge sein. Dies sei mit ein Grund, weshalb Ärztekammer und Hauptverband der Sozialversicherungen Gespräche zur landesweiten Umsetzung des Arzneimittel-Sicherheitgurtes aufgenommen hätten, sagte Wawrowsky. Das Projekt sei eine Möglichkeit der elektronischen Registrierung von Medikamenten zur Erhöhung der Arzneimittelsicherheit, so der Ärztevertreter.

Ziel sei die Verhinderung einer falschen Einnahme von Medikamenten oder die Vermeidung unerwünschter Nebenwirkungen. Zur Erreichung dieser Ziele sei es unerlässlich, dass die Ärzte bei der Verschreibung von Medikamenten einen lückenlosen Überblick über alle Arzneimittel - auch der rezeptfreien - erhielten, die von einem Patienten eingenommen werden.

Wawrowsky, in seinem Beruf niedergelassener Internist in Niederösterreich, empfiehlt daher allen Patienten, bis zur Einführung eines moderneren Aufzeichnungssystems zum Arzt eine vollständige Liste aller eingenommenen Medikamente mitzubringen.

Achtung bei Hilfsstoffen

Laut dem Mediziner sollte man auch den Hilfsstoffen, die in Medikamenten enthalten sind, verstärkte Aufmerksamkeit zu schenken. "Diese können zu einer nicht unerheblichen Gefährdung der Patienten beitragen." Wawrowsky forderte Pharmaindustrie, Apotheker und auch die für Arzneisicherheit zuständigen Behörden auf, die Ärzte durch genaue Informationen und detaillierte Erfassung von Medikamentenprofilen zu unterstützen. (red)