Nicht nur höfliches Benehmen und Tanzkünste müssen bei einem Ball dem gesellschaftlichen Kodex entsprechen, auch beim Speisen ist nicht alles erlaubt: Thomas Schäfer-Elmayer, der Meister der guten Sitten, erteilte diese Woche den DebütantInnen des Balls der Wiener Philharmoniker ein wenig Nachhilfe in Sachen Tischmanieren. Wir haben die Situation nachgestellt.

Foto: derStandard.at/Bojar

Eine Gabel darf nie als "Schaufel" verwendet werden und muss immer mit der nach innen gebogenen Seite zum Teller zeigen.

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Löffel sollten wiederum mit der Breitseite zum Mund geführt werden - so will es die feine englische Art

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Bei einem noblen Diner im Wiener Restaurant "Drei Husaren" mussten die 17- bis 26-Jährigen ihr neues Können unter Beweis stellen. "Nur drei Finger werden verwendet - Daumen, Zeigefinger und Mittelfinder", erklärte der Benimm-Guru den 32 Pärchen ein "biss'l was" über die Handhabung von Messer und Gabel. "Das Besteck zeigt in die Handflächen."

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Reis dürfe dabei - zumindest nach englischer Sitte - nie einfach so in den Mund geschoben werden.

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Da man die Gabel nie umdrehen sollte, müsse die Beilage immer auf ein Stück Fleisch geschoben werden. Dieses darf anschließend sachte aufgespießt werden.

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Nicht ganz so streng sieht die zweite "österreichische" Variante der guten Tischmanieren aus, die in Europa eher gehandhabt wird, entwarnte Schäfer-Elmayer. Dabei ist es durchaus üblich die Gabel umzudrehen und die Speisen "hinaufzuschaufeln".

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Wählt man diese Variante, muss man den Löffel allerdings mit der Spitze zum Gesicht anheben.

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Ein absoluter Fauxpas ist laut Schäfer-Elmayer das Halten eines Weinglases am Kelch statt am Stiel. "Sogar im englischen Königshaus habe ich das schon gesehen", schüttelte der Benimm-Profi den Kopf. Acht geben muss man auch auf die Servietten-Sprache: Das Stofftüchlein darf während eines Diners nie auf dem Tisch abgelegte werden...

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...sondern nur auf dem Sessel. Der Grund: Eine Serviette auf der Tafel signalisiere das Ende des Essens und dieses darf nur von der Gastgeberin verkündet werden. Damit der Stuhl keine Essensreste abbekommt, sollte man sich ausschließlich mit der nach innen gefalteten Seite Mund und Hände abtupfen. Mahlzeit. (APA/red)

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