Elektronik der Zukunft: biegsam und durchsichtig.

Foto: Ji Hye Hong

London/Seoul - Sogenannte Graphen-Filme gelten als das neue Wundermaterial für die Herstellung von elektronischen Gerätschaften aller Art. Und es ist davon auszugehen, dass diese speziellen Kohlenstoffschichten mit der Wabenstruktur des Graphits früher oder später Silizium als Transistormaterial ablösen werden.

Für einen wichtigen Schritt in diese Richtung sorgte nun ein südkoreanisches Team von Materialwissenschaftern. Den Forschern gelang es mittels einer neuen Methode, solche Graphen-Filme auf eine aus Nickel bestehende Substanz aufzudampfen und dabei die exzellenten elektronischen Eigenschaften der Wunderfilme zu erhalten, wie sie in der neuen Ausgabe des britischen Wissenschaftsjournals "Nature" (online) berichten.

Damit schafften sie es nicht nur, viel größere Graphen-Filme als bisher zu erzeugen. Die solcherart entwickelten Elektroden sind auch noch biegsam, dehnbar und zudem auch noch durchsichtig. Die Elektronikindustrie darf frohlocken. Denn durch die neue Methode scheinen etwa in Kleidung integrierte Computer plötzlich in greifbare Nähe gerückt. (Klaus Taschwer/DER STANDARD, Printausgabe, 15.1.2009)