Rafah - Auch drei Tage nach Beginn einer Waffenruhe ist es vielen ausländischen Journalisten und Helfern nicht gelungen, in den Gazastreifen einzureisen. Den Erez-Grenzübergang zwischen Israel und dem Palästinensergebiet durften bisher nur sehr kleine Gruppen von Journalisten überqueren. An der ägyptischen Grenze warteten am Mittwoch etwa 40 Journalisten und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen vergeblich auf die Einreise.

Viele von ihnen äußerten große Enttäuschung. "Den ganzen Krieg sind wir an den Grenzen festgesessen", sagte Jeremy Bowen von der britischen BBC, der den dritten Tag in Rafah wartete. "Ich will nach Gaza." Israel hat es Journalisten während der dreiwöchigen Offensive verboten, über den Erez-Übergang in den Gazastreifen einzureisen. Vertreter von Menschenrechtsorganisationen wurden auch nach Verkündung einer Waffenruhe nicht zugelassen. "Vom ersten Tag an hat Israel uns die Einreise verweigert", sagte Mark Garlasco von der in den USA ansässigen Organisation Human Rights Watch (HRW).

Viele Journalisten äußerten die Sorge, dass die Berichterstattung durch die verstreichende Zeit beeinträchtigt werden könnte. Es werde immer schwerer, Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen durch die israelische Armee während der Offensive zu prüfen. Auch die radikal-islamische Hamas könne so Zeit gewinnen, mögliche Verstöße gegen das internationale Recht zu vertuschen, sagte Garlasco. (APA/dpa)