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Bei der AUA zeigt man sich für das laufende Jahr wenig optimistisch.

Foto: APA/Georg Hochmuth

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Grafik: APA

Wien  - Die Austrian Airlines (AUA) haben 2008 in Summe 10,7 Mio. Passagiere befördert, das entspricht einem leichten Minus von 1,1 Prozent. Die Auslastung (Passagierladefaktor) lag bei 75,2 Prozent um 0,3 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert, teilte die AUA am Donnerstag mit. Prägend für das Jahresergebnis sei das letzte Quartal gewesen, das aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise von einem Abwärtstrend gekennzeichnet war. AUA-Chef Alfred Ötsch geht davon aus, dass die schwache Nachfrage weiter anhalten wird.

"Aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise setzte vor allem im letzten Quartal 2008 - zusätzlich zur Saisonalitätsschwankung im Winterflugverkehr - ein Abwärtstrend ein, der uns veranlasst hat, Kapazitätsanpassungen vorzunehmen. Es ist damit zu rechnen, dass der deutliche Nachfragerückgang, der im November und Dezember spürbar war, auch in den kommenden Monaten anhalten wird", so Ötsch.

Ein Vergleich der einzelnen Verkehrsgebiete zeige, dass nur die Focus East Regionen - CEE und Nahost- im Gesamtjahr Passagierzuwächse verzeichnet haben. Dies bestätige, dass die AUA mit ihrer Strategie auf dem richtigen Weg sei, betonte der AUA-Chef.

"Focus East Region" legt zu

Mit rund 8,2 Mio. Linienpassagieren im Kurz- und Mittelstreckensegment verzeichnete die AUA 2008 ein Plus von 1,1 Prozent gegenüber 2007, wobei die "Focus East Region" um 6,2 Prozent zulegte. Bei einer Angebotsausweitung im Kurz- und Mittelstreckenbereich von 3,2 Prozent wurden die ausgelasteten Passagierkilometer dieser Liniendienste (RPK) um 3,1 Prozent gesteigert. Der Passagierladefaktor blieb mit 67,6 Prozent stabil auf Vorjahresniveau.

Im Einzelmonat Dezember hatte die Austrian Airlines Group in diesem Segment ein Passagier-Minus von 6,0 Prozent gegenüber 2007. Im Vergleich zu den anderen Verkehrsgebieten, verzeichnete die Focus East Region mit 3,4 Prozent den schwächsten Rückgang, während es im restlichen Europa zu einem Passagierminus von 7,5 Prozent kam.

Im Linienverkehr auf der Langstrecke wurden im Gesamtjahr 2008 rund 1,2 Mio. Fluggäste und damit aufgrund der gezielt durchgeführten Langstreckenredimensionierung um rund 9,4 Prozent weniger Passagiere befördert als im Vorjahr. Das Angebot wurde um 12,2 Prozent reduziert, dementsprechend sanken auch die ausgelasteten Passagierkilometer (RPK) um 12,4 Prozent. Der Passagierladefaktor blieb mit 82,0 Prozent relativ stabil.

Im Dezember betrachtet wurde das Angebot - im Speziellen mit der Streckeneinstellung Chicago - auf der Langstrecke um 14 Prozent zurückgenommen. Die Auslastung ist mit 79,5 Prozent um 2,4 Prozentpunkte gestiegen.

Linienangebot wurde gestrafft

Insgesamt hat die AUA auf der Linie 2008 rund 9,4 Mio. Passagiere befördert, um 0,3 Prozent weniger als 2007. Kumuliert betrachtet wurde das Linienangebot (ASK) gegenüber 2007 um 4,7 Prozent zurückgenommen. Die ausgelasteten Passagierkilometer (RPK) sanken dementsprechend um 5,6 Prozent. Die daraus resultierende Auslastung ging um 0,7 Prozentpunkte auf 74,4 Prozent zurück. Im Dezember 2008 hat die AUA im Linienverkehr rund 647.000 Passagiere befördert (-6,9 Prozent). Das Angebot wurde um 6,7 Prozent reduziert.

Im Charterverkehr wurden 2008 1,3 Mio. Passagiere befördert und damit um 6,3 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Das Angebot wurde um 10 Prozent reduziert, die ausgelasteten Passagierkilometer sanken unterproportional um 7,1 Prozent. Die Auslastung wurde mit 81 Prozent um 2,5 Prozentpunkte gesteigert. Im Dezember wurden im Vergleich zum Vorjahr 10,9 Prozent weniger Passagiere im Charter befördert. Das Angebot wurde plangemäß um 10,4 Prozent zurückgenommen.

Weitere Streckenausdünnung

Eine Folge des Abwärtstrends im Fluggeschäft: Kapazitäten und Flottenpolitik müssen der schwächeren Verkehrsentwicklung angepasst werden. Zum Ende des 3. Quartals 2008 hatte die AUA für den Winterflugplan (bis Ende März) noch eine Produktionsrücknahme um 5 Prozent angesetzt gehabt. Jetzt werden es wohl mehr als diese 5 Prozent im Winterflugplan sein, bestätigte die Sprecherin heute.

Chicago wurde mit Inkrafttreten des jetzt geltenden Winterflugplans nicht mehr angeflogen, auch einzelne Europastrecken sind ausgesetzt. Schon länger fixiert war, dass Flüge nach New York und Washington reduziert werden. Die Einstellung der Strecke nach Mumbai, bisher ab März geplant, wird auf 1. Februar vorgezogen, hieß es heute zur APA. Für den Sommerflugplan werden weitere Ausdünnungen auf mehrfach bedienten, aber passagierschwächeren Strecken vorbereitet, die Fluggäste werden darüber schriftlich informiert. So werden schon jetzt für einzelne im April gebuchte Hamburg-Flüge Umbuchungen angeboten. (APA)