Rom - Die Strategie der italienischen Regierung zur Bekämpfung der Gewalt in und rund um die Fußball-Stadien zeigt Resultate. Die Zahl der Verletzten ist in der laufenden Saison um 28,2 Prozent gesunken. Bei Sicherheitsbeamten beträgt der Rückgang sogar 41,3 Prozent. Das gab das italienische Innenministerium am Donnerstag in Rom bekannt. Die Zuschauer-Zahlen steigen dagegen laut Angaben der italienischen Fußball-Liga. Im Schnitt kamen bisher 24.825 Fans zu den Serie-A-Spielen.
Sieben Millionen Euro erspart
Die Festnahmen gingen parallel dazu um 53,3 Prozent, die Anzeigen von 409 auf 217, also um 46,9 Prozent, zurück. Zum Einsatz kamen rund um die Stadien seit dem Ligastart 28.000 Polizisten weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das bedeutet laut Angaben des Innenministeriums eine Ersparnis von sieben Millionen Euro. "Diese positiven Resultate sind der optimalen Zusammenarbeit zwischen dem Innenministerium, der Liga und den Clubs zu verdanken", meinte der italienische Polizeichef Antonio Manganelli.
Das Ministerium drängt die Vereine zur Einführung einer Fankarte. Dadurch sollen die Tifosi enger an ihren Club gebunden werden, gleichzeitig aber Hooligans der Zugang zu den Stadien erschwert werden. Die Fans müssten den Clubs und damit auch den Behörden dafür allerdings zu Beginn der Saison zahlreiche Daten übermitteln. Diese würden auf einem Mikrochip gespeichert, der die Identifikation erleichtere. Zudem würde die Magnetkarte in Fanshops, Sportgeschäften und Supermärkten Rabatte bringen.
Die Entschärfung der Sicherheitsproblematik wirke sich auch positiv auf die Zuschauerzahlen aus. Die durchschnittlich 24.825 Zuschauer pro Spiel sind 2.395 mehr als im Vorjahr und gar 5.633 mehr als in der Krisensaison 2006/2007. Damals waren nach dem Manipulationsskandal trotz des WM-Titels nur 19.192 Besucher pro Spiel gezählt worden. Spitzenreiter der Zuschauer-Tabelle ist weiterhin der AC Milan mit durchschnittlich 60.067 Fans bei seinen Heimspielen. Im Fernsehen führt allerdings Rekordmeister Juventus Turin mit 4,48 Prozent Marktanteil. (APA)