Wien - Der in Wien verübte Mord an Umar I. und die Aussage von Innenministerin Maria Fekter (ÖVP), der Tschetschene habe Personenschutz abgelehnt, beschäftigt nun auch das Parlament. Der Sicherheitssprecher der Grünen, Peter Pilz sprach am Donnerstag von "misslungenen Vertuschungsversuchen" der Innenministerin.

Pilz stellte am Donnerstag eine parlamentarische Anfrage. Er will die Gründe für die inzwischen dementierten Darstellung Fekters wissen und außerdem Aufklärung über Verbindungen zwischen dem Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung und dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB haben.

Es müsse  geklärt werden ob es möglicherweise unzulässige Verbindungen zum russischen FSB gibt. Unter anderem will Pilz wissen, wann welche FSB-Mitarbeiter den BVT-Beamten Besuche abgestattet haben und ob "zum Bereich Tschetschenen zusammengearbeitet wurde".

Darüber hinaus will Pilz wissen, ob Berichte stimmen, wonach der russische Geheimdienst wiederholt um die Bekanntgabe von Daten tschetschenischer Asylwerber bzw. Asylanten ersucht habe und ob diesem Ersuchen Folge geleistet worden sei.

Der 26-jährige I. hatte sich nach Informationen des Wiener Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung beobachtet gefühlt. Personenschutz sei ihm aber wegen einer zu vagen Bedrohungslage nicht gewährt worden. Der 26-jährige, angeblich ehemaliges Mitglied der Leibgarde des pro-russischen Tschetschenen-Präsidenten Ramsan Kadyrow, war aus dem Land geflüchtet und am 13. Jänner in Wien auf offener Straße erschossen worden.(APA)