Rom - Eine neofaschistische Gruppe hat Dutzende Geschäften jüdischer Kaufleute in Rom schwer beschädigt. Die Bande beklebte die Läden der Geschäfte mit Silikon und beschmierten die Wände vor den Shops mit den Worten "Boykott gegen Israel". Die römische Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung wegen Aufhetzung zum Rassenhass ein.

Zur Aktion bekannte sich die neofaschistische Gruppe "Militia", die seit mehreren Jahren in Rom aktiv ist. Die jüdische Gemeinschaft in Rom verurteilte die Beschädigung der Geschäfte.

Boykottaufruf

Vergangene Woche hatte der linksradikale Gewerkschaftsverband Flaica Cub zum Boykott jüdischer bzw. israelischer Geschäfte in Rom als Vergeltung für die israelische Offensive im Gazastreifen aufgerufen. Aufsehen löste ein Communiqué der autonomen Gewerkschaft aus, in dem die Römer aufgefordert werden, nicht in Geschäften von Mitgliedern der jüdischen Gemeinde einzukaufen, die in Rom besonders in der Modebranche aktiv sind. Der Appell löste eine entrüstete Reaktion des Präsidenten der jüdischen Gemeinde in Rom, Riccardo Pacifici, aus, der die Gewerkschaft wegen Aufhetzung zum Rassenhass anzeigte. (APA)