Italien, Rechtsnachfolger des Imperium Romanum, macht sich auf, den Erdkreis zu erobern. Wird auch Zeit. Schon Ende 2009 steht deshalb in der Autowelt kein Stein mehr auf dem anderen. Fiat übernahm erst Chrysler, sattsam bekannt. Auf Anhieb katapultierte Bella Italia sich damit absatzmäßig in die Top Ten: Zu den zwei Millionen verkauften Pkws der Fiat-Gruppe kamen weitere zwei der Chrysler Group.
Dann, was kaum einer weiß: Länger schon kooperiert Chrysler mit Mitsubishi, man bezieht Plattformen von den Japanern. Fiat machte keine halben Sachen und schluckte die Marke gleich mit, Jahresproduktion jetzt: 5,1 Mio. Und weil Barilla die Pasta-Versorgung in Suzukis Werkskantinen garantiert, lieferte sich dieser Fiat-Kooperationspartner kampflos aus - erneut plus 2,3 Mio. Pkws.
Der kulinarische Köder zog bei den Franzosen nicht, Imperator Gaius Berlusconus Caesar hatte aber dekretiert, die Aktienmehrheit beim technischen Alliierten PSA (Peugeot, Citroën) zu übernehmen: bedeutet erneut 3,0 Mio. Pkws jährlich. Sollte es Ihnen entgangen sein: Damit halten wir bei 10,4 Millionen Pkw-Jahresabsatz, selbst Toyota wirkt da blass dagegen.
Mit diesem Deal überschritten die Italo-Truppen endgültig den Limes, denn nun schloss sich Sergio Marchionnes Intimus Ratan Tata - der eigentlich nur eine Heckantriebsplattform von Jaguar (gehört zu Tata) für neue Alfas herausrücken sollte - diesem mit wehender (Chianti-) Fahne an. Macht, senza Nano, weitere 600.000 Pkws. In der Haute Cuisine resultiert daraus der Trend zur Pizza Curryale.
Topsecret ist indes noch die Übernahme von Daimler, die sich über die von den Deutschen erworbene 20-Prozent-Option (der Anteil, den Daimler noch an Chrysler hielt) angebahnt hatte, und ... Doch da bin ich schweißgebadet aufgewacht. Jänner 2009. Uff. (stock/DER STANDARD/Automobil/23.01.2009)