San Juan - Auch nach der Anweisung von US-Präsident Barack Obama, das Gefangenenlager in Guantanamo innerhalb eines Jahres zu schließen, sind dort 45 Männer im Hungerstreik. Militärsprecherin Pauline Storum sagte am Freitag, Anwälte hätten die Gefangenen von der Entscheidung der neuen Regierung unterrichtet. Sie erwarte, dass der Protest nun abklingen werde. Ramzi Kassem, Anwalt eines Gefangenen aus Saudi-Arabien, sagte jedoch, sein Mandant sei entschlossen, den Hungerstreik solange fortzusetzen, bis er in seine Heimat zurückkehren könne.

"Alle diese Männer sind dort ohne Prozess und rechtsstaatliches Verfahren", sagte Kassem, der als Dozent an der Yale Law School tätig ist. "In den Hungerstreik zu treten, ist die einzige Möglichkeit, die sie haben, um ihren Protest zu äußern." Gefangene im Hungerstreik werden in Guantanamo über eine Nasensonde zwangsernährt. Menschenrechtsorganisationen haben dies als unnötig brutale Behandlung kritisiert. (APA/AP)