Wien - Karl Koller, einer der ganz Großen des österreichischen Fußballsports, ist am Samstag 79-jährig verstorben. Der 86-fache Internationale (5 Tore) erlag wenige Tage vor seinem 80. Geburtstag am 9. Februar den Folgen einer Alzheimer-Erkrankung. Kollers größter Erfolg war der dritte Platz bei der WM 1954 in der Schweiz. Koller kam mit der WM-Endrunde 1958 in Schweden auf insgesamt acht WM-Spiele.
In der ewigen Einsatzliste der Nationalmannschaft liegt Koller auf Platz vier hinter Andreas Herzog (103 Spiele), Anton Polster (95) und Gerhard Hanappi (93). Als 20-Jähriger wechselte der Niederösterreicher vom ASK Blumau zur Vienna, bei der er seine gesamte restliche Karriere verbrachte. Für die Döblinger kickte Koller 836 Spiele, in denen er 101 Tore erzielte. 1955 holte er mit seinem Lebensclub den Meistertitel, 2004 wurde er zum besten Vienna-Spieler aller Zeiten gewählt.
Sein Teamdebüt feierte der harte, aber stets faire Mittelläufer mit einem 2:0-Sieg am 23. März 1952 in Wien gegen Belgien, der Abschied war mit dem 0:3 am 5. September 1965 in einem WM-Qualifikationsspiel gegen Ungarn weniger glorreich. Höhepunkt seiner Karriere war der Gewinn der WM-Bronzemedaille 1954, wobei das 7:5 im Viertelfinale gegen die Schweiz in Lausanne nach einem 0:3-Rückstand einen besonderen Stellenwert hat.
"Er war ein großartiger Fußballer, hat nur für den Fußball gelebt und war immer korrekt und anständig", sagte Kollers ehemaliger Nationalmannschaftskollege Alfred Körner am Samstag. "Vielleicht war es sogar eine Erlösung für ihn, weil er ja in den letzten Jahren schon sehr krank war."