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Der COPE-Vorsitzende, Ex-Verteidigungsminister Mosioua Lekota, beim Gründungskongress der neuen Partei im Dezember 2008.

Foto: APA/EPA/KIM LUDBROOK

Johannesburg - In Südafrika hat der von Abweichlern des regierenden Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) gegründete Volkskongress (COPE) am Samstag sein Wahlprogramm vorgestellt. Vor rund 40.000 Anhängern versprach der COPE-Vorsitzende, Ex-Verteidigungsminister Mosioua Lekota, in der Hafenstadt Port Elizabeth eine Rückbesinnung auf die Werte der Regenbogen-Nation von Nelson Mandela. Die Region gehört zur armen ländlichen Ostkap-Provinz, die bisher Mandelas ANC als Kernland für sich beanspruchte. Die Partei hatte dort vor kurzem den Wahlkampf für die Parlamentswahl im Frühjahr unter anderem mit dem Versprechen höherer Sozialausgaben eingeläutet.

Abspaltung

COPE hat sich Ende vergangenen Jahres vom ANC gelöst. Der Volkskongress zielt vor allem auf den Mittelstand und versucht sich als Partei des moralischen Wandels vom ANC abzusetzen, dessen Image in den vergangenen Jahren zunehmend von Skandalen, Missmanagement und Justizproblemen überschattet wurde. Die Akzente im COPE-Wahlprogramm liegen auf den Bereichen Armutsbekämpfung, Nahrungssicherheit, Bildung, Stärkung der Justiz und Ausbau des sozialen Netzwerks. Zudem würde eine COPE-Regierung einen Stabilisierungsfonds schaffen, um Unternehmen in Not zu helfen und damit Arbeitsplätze zu sichern.

Urnengang für Ende März/Anfang April geplant

Bei der vierten Wahl seit der demokratischen Wende am Kap muss sich der 97 Jahre alt gewordene ANC - er ist Afrikas älteste Bürgerrechts- und Befreiungsbewegung - mit COPE erstmals einer ernsthaften Konkurrenz aus den eigenen Reihen stellen. Der bisherige Zulauf der Partei-Neugründung - sie hat nach eigenen Angaben innerhalb weniger Monate 500.000 Mitglieder um sich geschart - macht die bevorstehende Wahl nach Ansicht von Beobachtern zu einer der spannendsten der neueren Geschichte. Der Urnengang ist für Ende März/Anfang April geplant - ein genaues Datum steht noch nicht fest.

Lekota wirft der ANC-Führung um Parteichef Jacob Zuma vor, die Werte und Prinzipien preisgegeben zu haben, die von Nelson Mandela verkörpert würden. Bereits 1997 hatte sich eine Gruppe um Bantu Holomisa vom ANC getrennt und die "Vereinigte Demokratische Union" gegründet, die heute nur sieben von rund 400 Parlamentsabgeordneten stellt. (APA/dpa)