Jelena Baturinas zweiter Versuch, Teilzeit-Kitzbühelerin zu werden, ist gescheitert:  Die Gemeinde Aurach sprach sich gegen den beabsichtigten Hauskauf durch die russische Bauunternehmerin und Frau des Moskauer Bürgermeisters in der Nähe von Kitzbühel aus. Von 13 Gemeinderäten hatten lediglich fünf an der Abstimmung teilgenommen, wovon vier gegen einen Immobilienkauf waren. Jetzt ist die Grundverkehrsbehörde in der Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel am Zug, die ihren Bescheid dann an die Landesgrundverkehrskommission schicken wird.

"Für einen Hauskauf muss entweder wirtschaftliches, öffentliches oder kulturelles Interesse bestehen", erklärt der Auracher Bürgermeister. "Ich kann nicht erkennen, wo sich Baturina bei uns in der Gemeinde einbringt", wurde ein Gemeinderat in der Tiroler Tageszeitung zitiert. Russlands reichste Frau - ihr Privatvermögen wird auf 4 Milliarden Euro geschätzt - wollte das Doppelhaus in der Auracher Kochau erst über eine Gesellschaft erwerben, die Landesgrundverkehrskommission hatte dies allerdings abgelehnt. Danach war Baturina selbst als Käuferin aufgetreten und hoffte auf "öffentliches Interesse".

Strenge Bestimmungen

In Tirol unterliegt der sogenannte "Ausländergrundverkehr" strengen Bestimmungen. Das Land will zu viele Freizeitwohnsitze verhindern. Wer kauft, muss nachweisen, dass er ein derartiges Objekt auch ständig bewohnt. Für Baturina dürfte dies schwierig zu belegen sein.

Das Abstimmungsergebnis der Gemeinde Aurach geht nun an den Grundverkehrsreferenten der Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel, Martin Grander. Anschließend entscheidet die BH Kitzbühel als zuständige Behörde und schickt den Bescheid an die Landesverkehrskommission. "Dann können entweder der Landesgrundverkehrsreferent oder Frau Baturina Berufung einlegen", sagt Grander.

Baturina ist bereits inoffizielle Eigentümerin des Kitzbüheler Golfclubs Eichenheim. Offiziell steckt die russische "Saphros" Privatstiftung hinter dem 2006 durchgeführten Kauf. (APA, stem, DER STANDARD; Printausgabe, 26.1.2009)