München - Der Medienunternehmer Leo Kirch will laut einem "Spiegel"-Bericht seine Schadensersatzforderungen gegen die Deutsche Bank neu beziffern. Für den Verlust seines Aktienpakets der Axel Springer AG, das durch die Insolvenz der Kirch-Gruppe 2002 an die Deutsche Bank ging, fordert Kirch nun mindestens 879 Millionen Euro, wie das Hamburger Nachrichtenmagazin schreibt. Auf diesen Wert komme das Gutachten eines Münchner Wirtschaftsprüfers, das Kirchs Anwälte bei Gericht eingereicht hätten.

Ursprünglich hatte die Kanzlei das Springer-Paket laut "Spiegel" rund hundert Millionen Euro teurer bewertet, dabei jedoch eine Schlappe erlitten. Die genaue Schadenshöhe hatten die Anwälte demnach vom Kurs der Springer-Aktie am Tag der mündlichen Verhandlung abhängig gemacht. Zwischen dem Einreichen der Klage im Mai 2007 und der Verhandlung am 25. November habe das Papier jedoch fast 70 Prozent an Wert verloren. Nach Verrechnung mit Kreditforderungen der Bank hätte Kirch damit für die Springer-Aktien mit Ausnahme von Zinsen gar keinen Schaden gehabt. In der neuen Klageschrift heißt es laut "Spiegel" nun, die Aktienkurse hätten durch die Finanzkrise ihre Aussagekraft für den Firmenwert verloren, der geringe Streubesitz der Springer-Papiere führe zudem zu besonderen Kursschwankungen.

Breuer hatte wenige Monate vor der Pleite der Kirch-Firmengruppe in einem Interview die Kreditwürdigkeit Kirchs angezweifelt. Wegen der umstrittenen Äußerungen überzieht Kirch Breuer und die Deutsche Bank schon seit Jahren mit Klagen. Ursprünglich forderte Kirch 3,5 Milliarden Euro von der Bank. Das Landgericht München hatte im vergangenen November über Kirchs Ansprüche verhandelt und als Verkündungstermin den 10. März festgesetzt. (APA/dpa)