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Ministerin Schmied und Minister Hahn haben eine Expertengruppe beauftragt, die die neue Lehrerausbildung beauftragt. Vorsitzender ist Peter Härtel, Geschäftsführer der steirischen volkswirtschaftlichen Gesellschaft.

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Die Ausbildung der österreichischen PädagogInnen soll in den nächsten Jahren reformiert werden. Bei einer Pressekonferenz stellten Bundesministerin Claudia Schmied (SPÖ) und Bundesminister Johannes Hahn (ÖVP) erste Ansätze der neuen Lehrerausbildung vor. Ab sofort wird eine Expertengruppe unter der Leitung von Peter Härtel, der auch schon Mitglied der Expertengruppe zur Neuen Mittelschule war, Vorschläge erarbeiten, wie die LehrerInnenausbildung effizienter, durchlässiger und qualitätsvoller werden kann. Ende 2009 sollen diese diskutiert werden; erste Studienanfänger, die nach den neuen Curricula studieren, soll es vor Ende dieser Legislaturperiode geben.

Zu folgenden Punkten soll die Expertenkommission Vorschläge für die Umsetzung bringen:

  • Der Wechsel zwischen verschiedenen Schultypen soll den LehrerInnen erleichtert werden. Das könnte zum Beispiel bedeuten, dass es ein Basis-Studium gibt und je nach Schultyp, die Ausbildung erweitert wird. Die Bologna-Architektur soll in diesem neuen Ausbildungssystem Berücksichtigung finden.
  • Auch Personen aus anderen Berufssparten sollen für den Lehrerberuf gewonnen werden. Für diese Quereinsteiger soll es berufsbegleitende Ausbildungen geben.
  • Ein Aufnahmeverfahren für alle Pädagogen während der Studieneingangsphase soll Eignung und soziale Kompetenz überprüfen.
  • Die Zusammenarbeit zwischen Pädagogischen Hochschulen und Universitäten soll weiter intensiviert werden. Das könnte heißen dass die Ausbildung zum Lehrer auch an zwei Ausbildungsstätten absolviert wird.

Von einer "gemeinsamen Ausbildung" sprach Bildungsministerin Schmied: "Das heißt aber nicht, dass alle die gleiche Ausbildung machen." Auch KindergartenpädagogInnen sollen auf tertiärem Niveau ausgebildet werden. Wissenschaftsminister Johannes Hahn wies darauf hin, dass ein erleichterter Wechsel zwischen den Schultypen auch Burn-Out bei Lehrern verhindern könnte: "Warum soll eine AHS-Lehrerin nicht auch einmal in den Kindergarten wechseln, um mit einer anderen Altersgruppe arbeiten zu können."

Mehr Männer in den Lehrberuf

Wer heute als Lehrer einen Wechsel hin zu einem anderen Schultyp anstrebt, muss erneut ein Studium absolvieren. Gleiches betrifft auch Berufstätige anderer Berufssparten. Berufsbegleitende Ausbildungen sollen das zukünftig erleichtern.

Wissenschaftsminister Hahn ist es außerdem ein Anliegen, den Lehrberuf für Männer wieder attraktiver zu machen: "Nur ein Viertel derjenigen, die eine universitäre Lehrer-Ausbildung im Studienjahr 2006/2007 absolviert haben, war männlich." (edt/derStandard.at, 26.1.2009)