Bild nicht mehr verfügbar.

Skeptischer Blick: Raúl Castro wurde in Russland mit gebratenem Schweineschmalz bewirtet

Foto: AP /Alexander Zemlianichenko

Sawidowo - Mit einem Jagdausflug in der Nähe von Moskau haben die Staatschefs von Russland und Kuba, Dmitri Medwedew und Raul Castro, ihr Bemühen um ein engeres Verhältnis ihrer beiden Länder deutlich gemacht. "Ich bin entzückt, Sie nicht nur in Russland zu sehen, sondern auch in diesem Wald", sagte Medwedew am Donnerstag beim Treffen mit Castro in seiner Residenz in Sawidowo bei Moskau. Castros Besuch sei umso erfreulicher, als er den umliegenden Wald schon einmal vor fast 25 Jahren besucht habe.

Der kubanische Staatschef bedankte sich für die Einladung und erinnerte an einen Anruf Medwedews nach den verheerenden Wirbelstürmen in Kuba im vergangenen Sommer. Dabei habe er Medwedew erzählt, "dass der russische Wald mir wirklich fehlt".

Russland und Kuba haben eine neue strategische Partnerschaft vereinbart. Russlands Präsident Dmitri Medwedew und sein kubanischer Kollege Raul Castro unterzeichneten am Donnerstag in Moskau ein Paket aus 34 Einzelabkommen. Details wurden nicht bekannt. Es war die erste Reise eines kubanischen Machthabers nach Russland seit dem Ende der Sowjetunion 1991. Zuletzt hatte Rauls Bruder Fidel Castro 1986 zu einer kommunistischen Konferenz den damaligen Verbündeten besucht. Medwedew reiste im November 2008 auf die Karibik-Insel.

Die Sowjetunion war der wichtigste Verbündete und Handelspartner Kubas während des Kalten Krieges. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus lockerten sich die Beziehungen. In den vergangenen Monaten sind sie wieder enger geworden. Russische Öl-Firmen wollen in den Gewässern um Kuba nach Öl bohren, und es gibt Gespräche über eine Zusammenarbeit bei der Luftabwehr. In den ersten elf Monaten von 2008 erreichte das Handelsvolumen zwischen den beiden Staaten 239 Millionen Dollar, ein Anstieg von 26 Prozent zum Vorjahreszeitraum.

Castros Besuch, der bis kommenden Mittwoch dauert, ist der erste eines kubanischen Staatschefs seit mehr als 20 Jahren. Während des Kalten Krieges waren die Sowjetunion und das sozialistische Kuba enge Partner, nach der Wende kühlten die Beziehungen zwischen Moskau und Havanna jedoch ab. (APA)