Lange musste man nicht nach dem 60-Jährigen suchen, der in der Nacht auf Dienstag in einem Kaffeehaus in der Linzer Straße in Wien-Penzing einen 33 Jahre alten Lokalbesucher niedergestochen hatte. Der Verdächtige erschien wenige Stunden nach der Bluttat bei der Staatsanwaltschaft, klopfte beim Journalstaatsanwalt an und berichtete, als er eingelassen wurde: "Ich hab' gestern wen erstochen. Ich möchte mich gerne stellen."

Zwischen dem 60-Jährigen und dem 33-Jährigen war es gegen 4.00 Uhr in der Früh zu einem heftigen Streit gekommen. Oberst Michael Mimra vom Wiener Landeskriminalamt erklärte: "Der Jüngere hat mit der Kellnerin getanzt. Das hat dem Älteren offensichtlich missfallen." Nach einem verbalen Disput habe der Täter zu einem Messer gegriffen, seinem Kontrahenten mehrere Stiche in die Brust und den Bauch versetzt und das Lokal verlassen.

Die Kellnerin bemerkte, dass der 33-Jährige stark blutete. Obwohl sie Hilfe rief, konnte der Notarzt das Leben des Mannes nicht mehr retten. "Unsere Ermittlungen laufen in Richtung Mord. Was letztlich rauskommt, hängt von den weiteren Erhebungen ab", sagte Mimra. Dass sich der 60-Jährige freiwillig stellte, führte der Oberst auf den "erhöhten Fahndungsdruck" zurück. (APA)