Nebelgranaten sind werden im Militär zu "Sichtbehinderungszwecken" eingesetzt und bilden über die Luftfeuchtigkeit Nebel. Wie der Bernhard Schneider vom Amt für Rüstung und Wehrtechnik des Bundesheeres der APA erläuterte, wird durch das "Verschwelen" einer chemischen Substanz, etwa Zinkchlorid, der Luft die Feuchtigkeit entzogen, wodurch sich der Nebel bildet. Verwendet werden sie entweder als Handwurfkörper oder Granate, die über Rohrwaffen abgefeuert wird.

In einer Nebelhandgranate befinde sich etwa ein halbes Kilogramm des Wirkstoffes, der pyrotechnisch gezündet wird und so die Sicht stark behindert, so Schneider. "Im unmittelbaren Bereich ist es so gedacht, dass man nicht mehr durchsieht." Eine Granate reiche - je nach Wetter - für einen Bereich von 50 bis 100 Metern. Wieviele gezündet werden, hänge vom Einsatz ab, etwa ob man einen weitläufigeren Bereich vernebeln will, oder nur für eine Übung einen Brand simuliere.

Wie für alle scharfen Waffen gibt es auch für Nebelgranaten genaue Sicherheitsvorschriften, sagte Schneider. Für alle Geschoße und Explosivkörper legt das Heer sogenannte Sicherheitszonen fest. Diese sind unterteilt in Bereiche, wo kein Aufenthalt möglich ist, wo ein Aufenthalt nur mit Schutzausrüstung möglich ist, und wo er gefahrlos möglich ist. Laut Schneider wird die Verbreitung des Nebels durch Berechnungen bestimmt, "wo man die Emissionen im Worst-Case-Fall durchrechnet". Schließlich gehe es nicht nur um Sichtbehinderung, sondern auch um die nicht unerhebliche Toxizität des Nebels beim Einatmen.

Darüber, wie die Sicherheitsbestimmungen beim Einsatz von Nebelgranaten im Detail geregelt sind, gab das Bundesheer keine Auskunft. Es handle sich um "einsatzrelevante Daten", die unter Verschluss bzw. nur für den Dienstgebrauch gedacht seien, begründete man dies im Verteidigungsministerium. (APA)