Wien - Die Ludwig Boltzmann-Gesellschaft (LBG) warnt vor einem Qualitätsverlust der österreichischen Forschung durch Budgetknappheit. "Es wäre strategisch sehr unklug, den Forschungsstandort Österreich durch falsche Einsparmaßnahmen zu beschädigen", erklärte LBG-Geschäftsführerin Claudia Lingner am Dienstag in einer Aussendung. Die LBG will dafür kämpfen, "sowohl anwendungsorientierte Forschung als auch Grundlagenforschung weiterhin zu ermöglichen".

Bei der dritten Ausschreibung seit der Reform der LBG 2002 sind insgesamt 47 Anträge für die Gründung neuer Ludwig Boltzmann-Institute eingelangt. Für eine Laufzeit von sieben Jahren stehen pro Jahr fünf Mio. Euro und damit ein Gesamtvolumen von 35 Mio. Euro zur Verfügung. Das beantragte Gesamtvolumen aller Einreichungen macht rund 55 Millionen Euro pro Jahr aus.

Endgültige Entscheidung bis Mitte Oktober

Derzeit werden die Anträge - 55 Prozent aus dem Bereich Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften, 45 Prozent aus dem Bereich Medizin - von internationalen Experten begutachtet. Bis Ende April soll feststehen, wer in die zweite Runde kommt, die endgültige Entscheidung soll bis Mitte Oktober fallen. (APA)