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Aufnahmen für das Familien-Album: Ryan Mundy und Bruce Davis von den Steelers.

Foto: AP/Franklin

Tampa - Bruce Springsteen tritt in der Halbzeitpause auf. Bei Pepsi diskutieren sie seit Wochen, welche und wie viele Werbespots sie bei NBC schalten wollen. NBC verlangt drei Millionen US-Dollar für einen 30-Sekunden-Spot, beginnt schon drei Stunden vor der Partie mit der Übertragung und hat dafür eigens auch US-Präsident Barack Obama interviewt (aber eh nicht drei Stunden lang). Fast 100 Millionen US-Amerikaner werden sich vor den TV-Geräten versammeln. Yes, es ist wieder Super-Bowl-Time. Am Sonntag steigt in Tampa, Florida, das 43. Endspiel im American Football.

Dieser Sonntag wird in Europa schon ein sehr früher Montag sein, kurz nach Mitternacht erfolgt traditionell der Ankick, ORF 1 überträgt live. Weltweit werden sich Football-Fans zu Super-Bowl-Partys treffen, eine der größten steigt im Wiener Marriott-Hotel, Veranstalter sind die Raiffeisen Vikings. Einlass ist um 21 Uhr, Karten kosten 35 Euro, Football und Fressi (all you can eat and drink) inkludiert. Wenige Karten sind noch unter www.sporttickets.com und im Marriott erhältlich.

Die Super Bowl XLIII hat klare Favoriten, sie heißen Pittsburgh Steelers und könnten mit einem Triumph Geschichte schreiben. Als erstes NFL-Team würden sich die Steelers die Trophäe zum sechsten Mal holen. In den Weg stellt sich mit den Arizona Cardinals ein Außenseiter. Die Buchmacher sehen Pittsburgh mit einer Quote von 1:1,4 voran. Im bisherigen Saisonverlauf hatte der Meister der American Football Conference (AFC) vor allem über seine starke Defense dominiert. Diese hat in Pittsburgh Tradition. In den 70ern hatte der "Steel Curtain" dem Team vier Meisterschaften beschert. Die fünfte folgte 2006 mit einem 21:10-Finalsieg gegen die Seattle Seahawks.

Warner vs. Roethlisberger

Die Cardinals stehen erstmals in ihrer Geschichte in der Super Bowl, haben im Playoff-Verlauf allerdings bereits dreimal überrascht. Die Atlanta Falcons (30:24), die Carolina Panthers (33:13) und die Philadelphia Eagles (32:25) stehen auf der Abschussliste von Star-Quarterback Kurt Warner. Der 37-Jährige hatte bereits im Jahr 2000 mit den St. Louis Rams einen Super-Bowl-Ring gewonnen. Warners wichtigste Anspielstation ist Larry Fitzgerald, der im Playoff 419 Yards Raumgewinn erzielte, mehr als je zuvor ein NFL-Receiver. "Ich habe Vertrauen in mein Team. Wir können es schaffen, auch gegen die Jungs aus Pittsburgh", betonte Warner, dem mit Ben Roethlisberger (26) ebenfalls ein Spielmacher mit Finalerfahrung gegenübersteht. Als Pittsburgh 2006 triumphierte, war "Big Ben" der jüngste siegreiche Quarterback ever.

Der Star in Pittsburgh ist aber die Defense um Troy Polamalu, den vielleicht besten NFL-Verteidiger . Im Halbfinale gegen die Baltimore Ravens (23:14) hatte der spektakuläre Safety den entscheidenden Pass abgefangen. Auch Barack Obama, so viel sei verraten, setzt auf die Steelers. (DER STANDARD, Printausgabe, Donnerstag, 29. Jänner 2009, fri, APA)