Wien - Einen Rechnungshofbericht nahm die Wiener ÖVP am Mittwoch zum Anlass, um die Anpassung des Wiener Beamtenpensionssystems an jenes des Bundes zu fordern. Am Wiener System kritisierten die Rechnungshof-Prüfer unter anderem, dass man in Wien schon mit 60 in Frühpension gehen kann, im Bund erst mit 62 Jahren. Auch der Durchrechnungszeitraum wird in Wien bis 2042 schrittweise auf 40 Jahre erhöht. Im Bund wird die 40-jährige Durchrechnung schon 2028 erreicht. Laut VP-Klubobmann Matthias Tschirf ließen sich jährlich 60 Millionen Euro einsparen, wenn für Wiener Beamten die gleichen Regeln gelten würden wie für Bundesbeamte.
"Diese Zahl ist grotesk" , sagte dazu die zuständige Personalstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ). Eine schnellere Einführung der Durchrechnung würde sich nachteilig für gering qualifizierte und schlecht bezahlte Jobs auswirken. Zudem übten viele bei der Stadt Beschäftigte "nicht typische Verwaltungsjobs" aus - sondern seien etwa bei der Müllabfuhr, als Krankenpfleger oder als Kanalräumer tätig. Daher lasse sich das Wiener Schema mit dem des Bundes "schlecht vergleichen" . (mil/DER STANDARD Printausgabe, 29. Jänner 2009)