Zürich - Der Schweizer Uhrenkonzern Swatch ist trotz Wirtschaftskrise und einer Umsatzstagnation im letzten Jahr optimistisch für 2009. In der zweiten Jahreshälfte sollte sich nach Einschätzung des weltgrößten Uhrenherstellers die Weltkonjunktur wieder erholen und für Swatch sollte unter dem Strich 2009 "ein bescheidenes Wachstum" herausschauen. Die gegenwärtige Rezession sei zu bewältigen, erklärte der Konzern am Donnerstag weiter.

2008 stieg der Umsatz nach einem allgemein schwachen Weihnachtsgeschäft nur um 0,4 Prozent auf 5,97 Mrd. Franken (3,9 Mrd. Euro). Währungsbereinigt betrug das Umsatzplus 4,3 Prozent.

Während Konkurrent Richemomt kürzlich von den härtesten Marktbedingungen seit zwanzig Jahren gesprochen hatte, sieht Swatch bereits wieder Silberstreifen am Horizont. Der Umsatz im Jänner 2009 und die Bestellungen für Februar und März würden die stetige Verbesserung gegenüber dem Trend der letzten beiden Monate in 2008 bestätigen, hieß es.

Skepsis

Auch Analysten blieben skeptisch. Er halte die Erwartungen für zu optimistisch, sagte der Analyst Patrik Schwendimann von der Zürcher Kantonalbank. "Swatch ist ja bekannt dafür, dass man immer versucht, das Beste herauszuholen".

Analysten gehen überwiegend davon aus, dass sich 2009 als eines der schlechtesten Jahre für die Branche seit der Uhrenkrise in den siebziger und achtzigern Jahren erweisen wird. Die Uhrenexporte der Schweiz könnten einen zweistelligen Einbruch erleiden. Der Hersteller der Edelmarken Omega und Breguet gilt dank seines breiten Produktportfolios als vergleichsweise gut positioniert, um die Krise zu meistern.

Im Kerngeschäft Uhren & Schmuck sowie Produktion stieg der Umsatz 2008 um 2,2 Prozent. Dagegen litt der Handel mit elektronischen Systemen unter dem schwierigen Marktumfeld, insbesondere in der Telekommunikationsbranche und der Automobil- und Maschinenindustrie. Einige Märkte in Asien, insbesondere China, aber auch im Nahen Osten erzielten nach wie vor zweistellige Wachstumsraten während Rezessionsängste die Kauflaune in Europa und Nord Amerika verdarben. Insbesondere das China-Gechäft gilt als ein wichtiger Wachstumsträger. In den USA ist Swatch dagegen nicht so stark vertreten. (APA/Reuters)