Der Fernseh-Werbemarkt ist mit schwachen Zahlen ins neue Jahr gestartet. Das Marktforschungsinstitut Nielsen Media Research meldete für die ersten drei Wochen 2009 ein Minus von 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das berichtet das Branchenmagazin "Werben & Verkaufen" (W&V) in seiner neuen Ausgabe. Den Privatsendern fehlen demnach brutto rund 17 Mio. Euro in der Kasse. Der ProSiebenSat.1-Vermarkter SevenOne Media habe noch ein Brutto-Plus von zwei Prozent verzeichnet, die IP Deutschland, Vermarkter der RTL-Gruppe, dagegen ein Minus von 20 Prozent.

Eine Sprecherin der IP Deutschland sagte am Donnerstag, bis zum 18. Jänner habe ihr Unternehmen ein Minus von 19,5 Prozent brutto verbucht. "Die Programme unserer Sender laufen ausgesprochen gut", sagte sie. "Leider sprechen wir derzeit aber wenig über Programmqualität. Die Bruttozahlen sagen grundsätzlich nicht viel über das Netto aus, zudem laufen noch bis Ende des Monats die Verhandlungen für das Gesamtjahr." In Medienberichten war bereits zu lesen, dass selbst die RTL-Dschungelshow, die stark eingeschaltet wurde, bei weitem nicht mit Werbespots ausgelastet gewesen sei.

Auch ein SevenOne-Sprecher bestätigte die Entwicklung. Er begründete die Tendenz damit, dass seine Firma in diesem Jahr den Agenturen wieder ein "wettbewerbsfähiges Rabattmodell" vorgelegt habe, wovon die Sendergruppe profitiere. Im vergangenen Jahr habe ProSiebenSat.1 wegen eines fehlerhaften Rabattsystems rückläufige Einnahmen gehabt. Experten gehen laut "W&V" dennoch davon aus, dass die Werbungtreibende Industrie die Konjunkturschwäche ausnutzen werde, um Werbeetatkürzungen über höhere Rabatte auszugleichen. "Die Rabattschlacht tobt", wird ein Branchen-Manager zitiert. (APA/dpa)