Prag - Der ehemalige tschechische Staatspräsident Vaclav Havel ist am Donnerstag nach zweieinhalb Wochen aus dem Prager Krankenhaus Motol entlassen worden. Nach Auffassung der behandelnden Ärzte, die den 72-jährigen Patienten betreuten, hat sich sein Zustand so weit verbessert, dass er sich zu Hause weiter erholen kann. Havel werde sich aber weiterhin ärztlichen Kontrollen unterziehen und eine weitere Behandlung der Atemwege sei nötig.

Havel war Anfang Jänner wegen einer Lungenentzündung ins Krankenhaus gekommen. Dort hatte sich Havel einer kleinen Operation unterzogen, bei der ihm die Ärzte einen Entzündungsherd entfernten. Nach dem Eingriff kam es jedoch zu Komplikationen, so dass der Ex-Präsident mit einer Sauerstoffmaske beatmet wurde und Antibiotika erhielt. Der Zustand Havels sei "sehr ernst" gewesen, erinnerten die Ärzte.

Havel, der international auch als Dichter und Dramatiker bekannt ist, litt in der Vergangenheit wiederholt an Bronchitis und Lungenentzündungen. Früher war er Kettenraucher und hatte während des Kommunismus als Dissident fünf Jahre im Gefängnis verbracht. 1996 entfernten ihm die Ärzte wegen einer Krebserkrankung einen Teil eines Lungenflügels. 1998 schwebte Havel wegen eines Darmdurchbruchs vorübergehend in Lebensgefahr. Havel zählte 1989 zu den Anführern der "Samtenen Revolution" in Prag, die nach mehr als vier Jahrzehnten der kommunistischen Herrschaft in der Tschechoslowakei ein Ende machte. (APA)