Davos - Die italienische Großbank UniCredit - Mailänder Mutter der Bank Austria - zieht ähnlich wie andere Banken in Europa und den USA staatliche Kapitalhilfen in Betracht. Laut Konzernchef Alessandro Profumo käme dafür die Bank Austria in Frage, die in der Gruppe das Osteuropageschäft verantwortet.
Denkbar sei eine "staatliche Unterstützung als Versicherung für nicht vorhersehbare Ereignisse", sagte Konzernchef Alessandro Profumo dem deutschen "Handelsblatt" am Rand des Weltwirtschaftsforums in Davos.
Der Wettbewerb sei durch die Rettungsaktionen der Regierungen sehr ungleich geworden, klagte Profumo.
"Falls wir irgendwo um staatliche Hilfen bitten müssen, wäre das zum Beispiel in Österreich denkbar - wegen der Risiken in den osteuropäischen Nachbarstaaten".
Marktführer
Die UniCredit-Tochter Bank Austria ist die am stärksten in Osteuropa vertretene Bank. Wegen der Wirtschafts- und Finanzkrise hat sich dort die wirtschaftliche Lage in den vergangenen Monaten massiv verschärft.
Trotz dieser Probleme werde sich UniCredit nicht aus diesen Märkten zurückziehen, sagte der Unicredit-Chef der Zeitung (Freitagausgabe).
Profumo verteidigte seine Expansionsstrategie der vergangenen Jahre: "Es ist auch in der Krise richtig, seine Risiken zu diversifizieren und Skalenerträge zu nutzen. Ich bin davon überzeugt, dass eine europäische Bank eine Zukunft hat." UniCredit hat vor fünf Jahren die deutsche HypoVereinsbank und deren damalige Tochter Bank Austria übernommen. Heute sind HVB und Bank Austria "Schwesterbanken" unter UniCredit-Dach. (APA)