Beim insolventen Speicherchiphersteller Qimonda haben sich erste Interessenten gemeldet. Konkrete Verhandlungen gebe es aber noch nicht, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Michael Jaffe dem "Bayerischen Rundfunk". Details wollte ein Sprecher des Insolvenzverwalters am Donnerstag nicht nennen. Jaffe hatte betont, Qimonda brauche zum Überleben rasch einen zahlungskräftigen Investor. Bis Ende März muss eine Lösung für die Infineon-Tochter gefunden werden, die vor einer Woche wegen Zahlungsunfähigkeit Insolvenz angemeldet hatte.

Jetzt bestehe die Chance, Qimonda zu sanieren

Jaffe sagte dem BR, das Insolvenzverfahren erlaube es, den einzigen in Europa verbliebenen Speicherchiphersteller von Altlasten zu befreien. Produkte, die nur Verluste bescherten, müssten nicht mehr hergestellt werden. Jetzt bestehe die Chance, Qimonda zu sanieren und einem potenziellen Investor schuldenfrei zur Übernahme anzubieten. Das Unternehmen mit weltweit 12.000 Mitarbeitern hofft vor allem auf seine selbst entwickelte Technologie, mit der kleinere Chips zu niedrigeren Kosten produziert werden können.

Die Fertigung läuft unterdessen an allen Standorten weiter. In München und Dresden informierte Insolvenzverwalter Jaffe bereits die Beschäftigten über den Stand der Rettungsbemühungen; Anfang nächster Woche reist er nach Portugal. (Reuters)