Wien - Die Meinl Bank will sich auf ihr angestammtes Geschäft, Vermögensverwaltung und Beratung, konzentrieren. "In diesen Bereichen sind wir sehr stark. Das ist es, was die Meinl Bank vor und während der Meinl-European-Land-Zeit (MEL) gemacht hat, darauf fokussieren wir uns wieder" , erklärte Bankvorstand Peter Weinzierl bei einem Hintergrundgespräch in Wien. Aus diesen Bereichen stammten zuletzt 40 Prozent der Erträge, der Rest entfiel aus den (mittlerweile weggefallenen) Geschäften mit MEL und Co.
Zwar haben 2008 rund 13 Prozent der Kunden der Bank den Rücken gekehrt, man habe aber immer noch 50.000 Kunden und verwalte ein Vermögen von 2,8 Mrd.Euro. Verstärktes Augenmerk wollen die Meinl-Banker auf Beratungsleistungen bei Fusionen und Privatisierungen legen, zudem sieht Weinzierl "große Chancen, Unternehmen bei der Restrukturierung ihrer Schulden zu helfen" . Was auch floriere, sei der Handel mit toxischen Papieren: Die Meinl Bank nimmt die etwa Ost-Banken, ab und verkauft sie an Investoren weiter. Derzeit überlegt man, einen "Distressed-Debt-Fonds" aufzulegen. Zudem auf dem Plan: "Kleine Beteiligungen" im Osten, in Lebensmittel-, Energie- und Infrastrukturbranche.
Zum Ergebnis 2008 sagte Weinzierl noch nichts (Überschuss 2007: rund 118 Mio. Euro), für anhängige Prozesse werde mit rund zehn Mio. Euro vorgesorgt. Weinzierl: "Es wird ein Leichtes sein, die 245-Mio.-Euro-Klage des Airports-International-Boards (ehedem MAI; Anm.) abzuwehren. Die Vorwürfe entbehren jeder Logik." (gra, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 30.1.2009)