Washington - Mit einem Konvolut von 13.000 Gedichten aus aller Welt haben US-Schriftsteller Stellung gegen die Kriegspläne ihrer Regierung bezogen. Bekannte Poeten wie der Pulitzer-Preisträger William Merville erschienen am Mittwoch im Kongress in Washington, wo sie die pazifistischen Reime präsentierten. Unterstützung erhielten die Dichter von mehreren Abgeordneten, darunter dem demokratischen Anwärter für die Präsidentschaftswahlen 2004, Dennis Kucinich.
Niemals zuvor hätten so viele Schriftsteller mit einer Stimme gesprochen, freute sich der Initiator der Aktion, Sam Hamill. Er hatte Ende Jänner die Einladung von First Lady Laura Bush zu einem Dichter-Symposium im Weißen Haus ausgeschlagen, um gegen einen möglichen Irak-Krieg zu protestieren. Stattdessen forderte er 50 befreundete Schriftsteller auf, Verse gegen einen Waffengang am Golf zu verfassen. Hamill wurde geradezu überrannt: Mehr als 13.000 Gedichte aus dutzenden Ländern wurden bisher an seine Website poetsagainstthewar.org gesandt. Eigentlich habe er nur einen Brief an ein paar Freunde geschickt, sagte der ehemalige Soldat: "Jetzt habe ich 13.000 Freunde." (APA)