Wien - Die Südautobahn (A 2) wird ab 10. März zur größten Baustelle Österreichs. Der knapp acht Kilometer lange Abschnitt von Wiener Neudorf bis zum Knoten Guntramsdorf soll bis Mitte September in Fahrtrichtung Wien generalsaniert werden. Da die Bauarbeiten - wie schon im Jahr 2002 in Fahrtrichtung Graz - permanent unter Verkehr stattfinden werden, hat die für die Arbeiten verantwortliche Asfinag größtes Augenmerk auf die Sicherheitsmaßnahmen im Baustellenbereich gelegt, betonte Vorstandsdirektor Franz Lückler im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien.
Meistbefahrenes Straßenstück
"Wir bauen auf dem meistbefahrenen Straßenstück Österreichs. Das heißt für uns: Höchste Sensibilität in der Verkehrsführung und höchste Alarmstufe in punkto Sicherheit", ergänzte NÖ Straßenbaudirektor Meinrad Stipek. Rund 15.000 Fahrzeuge werden das "Nadelöhr" täglich passieren, die Bauarbeiten finden deshalb fast rund um die Uhr statt, um die Dauer der Fahrbahnverengung und die daraus resultierenden Verkehrsbehinderungen möglichst kurz zu halten. Die Kosten für 2003 belaufen sich nach Angaben der Asfinag auf 32 Mio. Euro - für die gesamte Generalsanierung, die bis Ende 2005 abgeschlossen sein soll, wurden rund 128 Mio. Euro veranschlagt.
Acht Kilometer - Tempo 80
Im etwa acht Kilometer langen Abschnitt gilt Tempo 80, sechs Radarboxen werden zur Unfallprophylaxe aufgestellt. "Die sichere Trennung des Gegenverkehrs mit Betonleitwänden ist für uns oberstes Gebot", so Stipek. Diese würden einem Aufprall eines 38 Tonnen schweren Lkw mit Tempo 65 und einem Winkel von 20 Grad problemlos standhalten. In beiden Fahrtrichtungen ist jederzeit die Zufahrt für Einsatzkräfte möglich. Verkehrsleit- und Informationsanzeigen sowie Pannenstreifen und -buchten sorgen zusätzlich für Sicherheit.
15 Brücken und acht Überführungen generalüberholt
Bei den aufwendigen Bauarbeiten wird auf Ressourcenschonung großer Wert gelegt: Die aufgerissene Betondecke wird vollständig rezykliert. Zudem werden 15 Brücken und acht Überführungen generalüberholt, verbreitert oder neu gebaut. Um die Baustelle zu beobachten, muss man sich nicht unbedingt mit dem Auto auf den Weg Richtung Südautobahn machen. Zwölf hochmoderne Webcams (acht Bilder pro Sekunde) übertragen die Arbeiten live via Internet.
Vorarbeiten
Seit November werden auch bereits Vorarbeiten für den Ausbau des Knoten Vösendorf absolviert. Die so genannte Kollektorspur Mödling soll bis Juli fertig sein. Stipek: "Wir liegen voll in der Zeit. Schließlich sind an dem Projekt nahezu alle Großbetriebe der österreichischen Bauwirtschaft beteiligt." Sollten diese ihr Werk schneller als geplant vollbringen, winkt ein finanzieller Bonus seitens der Asfinag. (APA)