Wenn die Bank Austria (BA) den jahrelang verschmähten (und an Automaten delegierten) Kontakt zu ihren Kunden sucht, kann das ziemlich unsympathisch werden.

Der entsprechende Anruf kommt originellerweise von HVB Direkt, dem BA-Callcenter, und läuft so ab: "Ich rufe von der Bank Austria an. Sie sind Kunde der Filiale X, Ihr Kundenbetreuer ist Herr Y. Ich habe ein paar Fragen, etwa wie zufrieden Sie mit dem Herrn sind."

Eingedenk der Mitarbeiterbespitzelungen durch Deutsche Telekom und Bahn bleibt dem Angerufenen kurz die Luft weg. - "Kann ich Sie zurückrufen?" "Nein, ich sitze im Callcenter."

Dass Erhebungen wie diese der Vernaderung der Bankangestellten dienen könnten, sieht man beim BA-Kundenzufriedenheitsmanager (den gibt es wirklich) nicht: Die namentliche Abfrage des Betreuers sei sicher ein Irrtum gewesen.

Tags darauf, zweiter Versuch. Die freundliche Frau am Telefon fragt diesmal nur nach Terminwünschen und Verbesserungsvorschlägen. "Keine." Ihre hoffnungsfrohe Frage: "Gilt also der Punkt: ,Der Kunde ist rundum zufrieden und hat keine Anliegen'?" Aber sicher doch. (gra, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30.1.2009)