Washington - Die Selbstmordrate unter US-Soldaten hat im vergangenen Jahr so hoch gelegen wie nie zuvor in der Geschichte der Armee. Insgesamt hätten sich 143 Soldaten das Leben genommen, teilten die Landstreitkräfte am Donnerstag in Washington mit. Sie erkannten zugleich an, dass der erhöhte Stress angesichts der Kampfeinsätze in Afghanistan und Irak ein Faktor für den traurigen Rekord sei. Im Jahr 2007 hatten sich 115 Soldaten selbst getötet, was im Vergleich zu den Vorjahren bereits ein Höchststand war.

Grund möglicherweise längere Einsatzzeiten

General Peter Chiarelli führte die Entwicklung unter anderem auf die länger und öfter gewordenen Einsatzzeiten im Ausland zurück. "Ich habe keinen Zweifel, dass Stress einer der Faktoren für den Trend ist", erklärte er. Den Angaben zufolge töteten sich 30 Prozent der Selbstmörder während eines Auslandseinsatzes, 35 Prozent waren vor der Tat im Ausland stationiert. Angesichts der alarmierenden Entwicklung kündigte Chiarelli ein neues internes Programm an. Dabei sollen Soldaten lernen, was sie tun können, wenn sie bei sich oder bei Kameraden Selbstmordtendenzen erkennen. (APA/AFP)