Die Telekom Austria hat sich an dem Infrastrukturunternehmen CableRunner Austria beteiligt, was die Mitbewerber auf die Palme bringt. Sie sprechen von einem "weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Re-Monopolisierung". "Der Marktbeherrscher Telekom Austria wird durch die Übernahme von CableRunner den noch unregulierten Zugang zu CableRunner-Leerrohren sowie zum CableRunner-Glasfasernetz und damit den Zugang zu praktisch sämtlichen Wiener Liegenschaften mit einem Schlag erwerben", so die Sorge der Interessenvertretung Internet Service Provider Austria (ISPA), aus der die Telekom kürzlich ausgetreten ist. Die ISPA fordert die wettbewerbsbehördliche Untersagung der Übernahme.

"Der Marktanteil von Telekom Austria beträgt bei Breitband in Wien weniger als 20 Prozent."

Die Telekom wies auf APA-Anfrage die Vorwürfe zurück. "Der Marktanteil von Telekom Austria beträgt bei Breitband in Wien weniger als 20 Prozent. Nur mehr 17 Prozent ist der Marktanteil bei den Sprachminuten", so Telekom-Sprecher Martin Bredl. Nicht erwähnt wurde, dass die Tochter Mobilkom Austria Marktführer im Mobilfunk und somit bei mobilem Breitband und mobilen Sprachminuten ist.

100 Prozent

Die ISPA verweist auf einen weiteren Punkt: "Seit Jahren weist die Telekom Austria einen unveränderten Marktanteil von nahezu 100 Prozent am entbündelten österreichischen Zugangsmarkt auf. CableRunner wiederum verfügt in Wien über Zugangsrechte zum Kanalnetz, wo bereits teilweise mit einem Glasfasernetz ausgestattete Leerrohre bis zu den Endkunden verlegt sind." Mit dem Netz der CableRunner hätte die Telekom nicht nur ein zusätzliches Glasfasernetz in Wien, sondern würde auch über weitere exklusive Strecken von Leerrohren verfügen, kritisiert die ISPA. (APA9