Wien - Der im Zuge der AvW-Affäre ins Wanken geratenen Wiener Broker RRS ist seinen staatlicher Aufpasser - aber auch seine Konzession los. Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hat den Regierungskommissär Ernst Malleg aus der RRS Capital Strategies Services GmbH abgezogen. Gleichzeitig hat die Behörde per Bescheid das Erlöschen der Konzession für "Annahme und Übermittlung von Aufträgen" sowie für "Anlageberatung" festgestellt. Alle konzessionspflichtigen Kundengeschäfte seien abgewickelt, teilte die FMA am Freitag mit.

Die FMA stellte der RRS-Geschäftsführung am 13. Jänner den Wirtschaftsprüfer Malleg bei - "zum Schutz der finanziellen Belange der Kunden" und zur "Klärung offener Fragen". Zwei Tage später gab der Broker dann seine Wertpapier-Konzession ab, rechtskräftig wurde die Zurücklegung aber erst jetzt.

Das Haus von Rene Riefler und Stephan Zöchling dürfte wie berichtet auf Verlusten sitzengeblieben sein, die die AvW als angebliche RRS-Kundin mit RHI-Optionen gemacht hat. Dadurch dürfte die Eigenkapitaldecke gefährlich dünn geworden sein. Die AvW beschuldigte die RRS, am AvW-Vorstand vorbei nicht genehmigte Geschäfte mit dem ehemaligen Prokuristen der Kärntner Firma abgewickelt zu haben, die RRS wies das stets zurück.

Wie es nun mit RRS weitergeht, ist unklar. Vorerst war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. (APA)