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"Kaisersitz" oder "Kaiserstein" wird dieser Felsen genannt.

Foto: Österreich Werbung / Fankhauser
Grafik: DER STANDARD

In einen Felsen am oberen Rand der Lehne nördlich der Waldandacht bei Bad Vöslau ist eine Schale eingemeißelt, die frappant an einen steinernen Sessel erinnert. Bei den Heimischen heißt dieser Felsen "Kaisersitz", als "Kaiserstein" scheint er auf den Wegweisern auf. Über Herkunft und Bedeutung des steinernen Sessels weiß niemand etwas Genaueres, lediglich Spekulationen gibt es. Möglicherweise handelt es sich um eine uralte Kultstätte, denn vom Kaisersitz aus gesehen steht die Sonne zu Mittag genau überm Gipfel des Harzberges.

Am Kaisersitz führt nun ein neuer Rundweg vorbei, der eine interessante und abwechslungsreiche, und dabei nicht einmal anstrengende Tour in den Thermalalpen - am östlichen Rand des Wienerwaldes - ermöglicht.

Blicke mit und ohne Taferl

An der Route liegt der ausgewiesene "Schneebergblick" - mit Tafel und Bankerl. Den höchsten Gipfel Niederösterreichs erblickt man aber auch von einer Felskanzel in der Nähe der Vöslauer Hütte und natürlich von der Plattform der Jubiläumswarte auf dem Harzberg. Diese Warte ist berühmt für ihre Aussicht, die über das gesamte nördliche Wiener Becken, zu Schneeberg, Hochwechsel und Ötscher, zum Leitha-, Rosaliengebirge, zu den Hainburger Bergen und sogar zu den schon auf slowakischem Territorium gelegenen Kleinen Karpaten reicht.

Die Gaststätte auf dem Harzberg, ein beliebtes Ziel der Kurgäste, wurde renoviert, erweitert und auf Hochglanz gebracht, aber auch die bereits 111 Jahre alte, weithin sichtbare Jubiläumswarte befindet sich jetzt wieder in einem tadellosen Zustand.Allerdings sollte man den Weg nur in der empfohlenen Richtung begehen, denn zwischen Kaiserstein und dem Manhartsberg ist die Route nur in einer Richtung markiert. Eine geringe Schneelage macht keine Schwierigkeiten.

Die Route: Vom Zentrum Bad Vöslaus wandert man zur Waldandachtstraße und - vorbei am neuen Weingut Schlossberg - zur Waldandacht, hält sich dort rechts und steigt auf der roten Markierung ein kurzes Stück an. Dann zweigt nach links der neue Wanderweg ab, mit einem gelben Raiffeisen-Giebelkreuz markiert. Beim Kaisersitz erreicht man den Höhenrücken. Gehzeit ab Thermalbad etwa eine Dreiviertelstunde. Über den Rücken geht es auf schmalem Pfad weiter, dann folgt eine Forststraße, die man am Hang des Manhartsberges nach links verlässt. Auf der gelben Markierung erreicht man im steilen Abstieg die Vöslauer Hütte.

Ab Kaisersitz 1¼ Stunden. Grün (und leider schlecht), gelb-blau und schließlich blau ist der Weg zum Harzberg markiert, den man in einer weiteren Dreiviertelstunde erreicht. Der Abstieg nach Bad Vöslau erfolgt auf der gelben Markierung, links neben dem Bad gelangt man auf Stufen zurück zum Ausgangspunkt. Ab Harzberg eine gute halbe Stunde. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/31.01./01.02.2009)