USA

Insbesondere der gebeutelte Finanzsektor ist derzeit auf Suche nach Orientierung. Einerseits ist weiter unklar wie viel an toxischen Wertpapieren noch auf den Bilanzen liegen und in welchem Ausmaß daher Rekapitalisierungen/Verstaalichungen erfolgen werden. Auf der anderen Seite bieten eine mögliche "Bad Bank" und Rekord hohe Hilfs- und Konjunkturpakete stützende Maßnahmen zur Überwindung der Krise. Weiter auf die Stimmung drücken werden die Unternehmenszahlen. Die Berichtssaison zum vierten Quartal spricht diesbezüglich eine eindeutige Sprache. Während die Erwartungen für den S&P 500 im Dezember noch bei +20 % (im Jahresvergleich) lagen, sind sie nunmehr auf an die Minus 20 % reduziert worden. Auch für das Gesamtjahr 2008 schlägt nunmehr bereits ein Gewinnrückgang von an die 30 % zu Buche. Ferner rechnen wir für heuer mit rückläufigen Gewinnen. Das wird den US-Aktienmarkt kurzfristig weiter belasten. Danach allerdings sollten sich stabilisierende Konjunkturvorlaufindikatoren und zarte Besserungstendenzen am Geldmarkt zu einer Erholung führen.

Europa

Obwohl die europäischen Aktienmärkte mit der Aussicht auf eine "Bad Bank" in den USA in der abgelaufenen Woche doch zulegen konnten, sorgten zuletzt erneut schlechte Nachrichten dafür, dass die Anleger wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt wurden. Insbesondere die jüngsten Konjunkturdaten zeigten wieder einmal unmissverständlich auf, wie ernst die wirtschaftliche Lage in Europa ist. Dies spiegelt sich auch bereits in den Unternehmensergebnissen wider, wobei vor allem die Ausblicke der Unternehmen alles andere als optimistisch klingen. Dieser Trend sollte sich in der laufenden Berichtssaison fortsetzen und die deutlich zu hohen Konsensus-Gewinnwachstumserwartungen weiter nach unten bringen.