Nach der AUA könnte es demnächst am Flughafen Wien eine neue Vorstandskonstellation geben. Wien und Niederösterreich sind Haupteigentümer, großkoalitionär Vorstand und Aufsichtsrat: Im Vorstand mit Herbert Kaufmann und Gerhard Schmid zwei Rote und ein Schwarzer, Christian Domany. Den Aufsichtsratschef stellt mit Johannes Coreth die schwarze Hälfte. Jetzt wird gemunkelt, Kaufmann (59) könnte in Pension und der Vorstand auf ein Duo verkleinert werden. Es könnte aber auch Domany, dem Kostenüberschreitungen beim Terminal Skylink angelastet werden (wird mit einjähriger Verspätung Ende 2009 oder gar erst Anfang 2010 fertig) abwandern, was regelmäßig kolportiert wird.

Nix ist fix - wie bei der ÖIAG, wo am Sessel von Alleinvorstand Peter Michaelis kräftig gesägt wird. Wären die Koalitionäre handelseins über Nachfolger (genannt wird regelmäßig Herbert Kaufmann, er ist bereits im Aufsichtsrat der Banken-ÖIAG), wäre der 62-Jährige bereits Geschichte, sagen nach dem AUA-Debakel auch ÖVPler. Noch hält freilich das "Personalbüro Schwarzenbergplatz", also die Industrie, zu Michaelis.

Nur keine zweite AUA lautet das Motto beim ORF. Die Vorgabe kommt aus dem Umfeld von Kanzler Werner Faymann. Im April liefert die EU-Wettbewerbsbehörde ihren Befund zum ORF, vor dem Sommer will die Regierung das ORF-Gesetz entsprechend ändern und den Stiftungsrat verkleinern, was zur Neuwahl des bis 2011 gewählten Managements führt (die Abfertigung kostet Millionen).

Für ORF-General Alexander Wrabetz kursieren bereits Alternativjobs: In der Finanzmarktaufsicht etwa fehle ein roter Direktor. Der bröselnde Finanzmarkt trug massiv zur ORF-Krise bei. Alternativkandidaten: Faymann wünscht sich TV-Chefredakteur Karl Amon als General, der sich ziert; die Krone Hans Mahr (früher RTL), der schon diplomatischer absagt. Die Wiener Landesdirektorin Brigitte Wolf verneint jede Bereitschaft. Als fähigsten Mann für den Job wünschen sich viele ORF-Mitarbeiter RTL-Boss Gerhard Zeiler. (red, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 31.1./1.2.2009)