Standard: Ist Wedeln noch in?
Seiler: Das ist Nostalgie, Carven und Kurzschwingen sind angesagt.
Standard: Die Zahl der Gäste aus Russland hat stark zugenommen. Was ist das Besondere?
Seiler: Die legen großes Augenmerk auf ihre Kinder. In Kitzbühel haben wir eine relativ finanzkräftige Gästeschicht, die Kinder haben fast alle ihren eigenen Skilehrer. Die Erwachsenen hingegen sind großteils Selbstfahrer, zumindest die Männer. Bei den Kindern aber spielt Geld fast keine Rolle.
Standard: Und die Verständigung?
Seiler: Von den 320 Skilehrern, die wir in der Hauptsaison engagiert haben, können 27 russisch.
Standard: Sind das Österreicher, die Russisch gelernt haben?
Seiler: Früher hatten wir Russen, Ostdeutsche, Tschechen und Rumänen, die Russisch konnten. Seit drei Jahren haben wir auch Österreicher, die Russisch gelernt haben.
Standard: Russische Gäste buchen eher Privatstunden und sind seltener in Gruppenkursen zu finden?
Seiler: In Kitzbühel ja. Das hat mit der Finanzkraft zu tun. In Kirchberg (Nachbargemeinde; Anm.) haben sie 1600 Gäste in der Skischule und zehn Privatlehrer. Wir haben weniger Gäste, dafür aber 180 Privatlehrer draußen. Da kostet einer mindestens 200 Euro am Tag. Wir haben aber die Art von Gästen, wo Geld keine Rolle spielt.
Standard: Und die Arbeit mit den Kindern geht problemlos?
Seiler: Wenn die Kinder zehn Jahre als sind, sprechen die alle schon gut Englisch. Sie können den Müttern, die ebenfalls oft im Skikurs sind, beim Verständigen helfen. (Günther Strobl/DER STANDARD, Printausgabe, 31.1./1.2.2009)