Die Priesterbruderschaft St. Pius X. ( FSSPX ) ist eine 1970 gegründete traditionalistische Priestervereinigung mit einem Gemeinschaftsleben ohne Gelübde. Die FSSPX wird seit 1975 durch die römisch-katholische Kirche offiziell nicht mehr anerkannt und entzieht sich weitgehend der kirchlichen Jurisdiktion. Die Vereinigung lehnt die Ökumene, die Religionsfreiheit, die Kollegialität der Bischöfe und die Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils ab.

Gegründet von dem konservativen Kirchenrebell Erzbischof Marcel Lefebvre wird sie seit 1994 von Bischof Bernard Fellay geleitet. Der Bruderschaft gehören, nach eigenen Angaben, 493 Priester an. Am 30. Juni 1988 weihte Lefebvre vier seiner Priester zu Bischöfen. Weil diese Weihe ohne Mandat des Papstes erfolgte, wurden Lefebvre und seine vier Anhänger exkommuniziert. (mro/DER STANDARD, Printausgabe, 31.1./1.2.2009)