Graz - Die Funktionsweise der NS-Herrschaft, aber auch jene Strömungen, die den Jahren 1938 bis 1945 vorangingen, wurden von mehr als zwanzig Historikern bei der dreitägigen Tagung "NS-Herrschaft in der Steiermark" bis Freitag an der Uni Graz erörtert. Konzipiert wurde die Tagung von Heimo Halbrainer, Gerald Lamprecht und Ursula Mindler, die auch die Ausstellung "Unsichtbar" im Stadtmuseum und im Landhaus kuratierten.
Die Referate deckten fast alle Bereiche des NS-Systems ab: Eduard Staudinger sprach etwa über den lokalen Aufstieg der NSDAP, Wolfgang Neugebauer über den steirischen Widerstand, Bertrand Perz über KZ-Außenlager, wo in den letzten Jahren endlich jahrelange weiße Flecken brauner Geschichte erkundet wurden. Die Referate von Karin Leitner-Ruhe - über die Restitution von Kunstwerken - und Martin Polaschek über Entnazifizierung und Kriegsverbrecherprozesse arbeiteten auch Teile der Nachkriegsjahre auf. (cms, DER STANDARD, Printausgabe, 31.1.2009)