Melbourne - Serena Williams hat am Samstag bei den Australian Open in Melbourne ihren zehnten Einzeltitel bei einem Grand-Slam-Turnier gewonnen. Die 27-jährige US-Amerikanerin deklassierte im Endspiel die chancenlose Russin Dinara Safina mit 6:0,6:3 und übernimmt damit wieder Platz eins in der Weltrangliste, den sie zuletzt im Herbst für zwei Wochen innehatte.
Neue Nummer eins
Williams löst Jelena Jankovic als Ranglisten-Erste ab. Die Serbin war in Melbourne bereits im Achtelfinale gescheitert. Schon vom 8. Juli 2002 bis 10. August 2003 und vom 8. September 2008 bis 5. Oktober 2008 führte Williams das Ranking der WTA-Tour an.
Williams setzte mit dem erneuten Triumph ihre bemerkenswerte Siegesserie in Australien fort. Sie gewinnt Down Under offenbar immer in ungeraden Jahren. Nach 2003, 2005 und 2007 nahm sie bereits zum vierten Mal die Daphne-Akhurst-Trophy als Siegerin in Empfang. Mit dem zehnten Titelgewinn stieß sie zudem in die Elitegruppe von Steffi Graf, Martina Navratilova, Chris Evert und Margaret Court vor, die als bisher einzige zehn und mehr Grand-Slam-Titel in der Profiära gewinnen konnten. Williams kassierte zudem ein Preisgeld von zwei Millionen australischen Dollar (eine Million Euro).
"Ich liebe es, hier zu spielen. Es ist ein tolles Gefühl", sagte Williams bei der Siegerehrung in der Rod Laver Arena. Mit ihrer älteren Schwester Venus hatte sie am Freitag bereits den Titel im Doppel gefeiert. Safina dagegen verlor nach dem French-Open-Finale im Vorjahr auch ihr zweites Grand-Slam-Endspiel. Mit einem Sieg hätte die 22-Jährige Platz eins in der Weltrangliste übernommen. "Sie war zu gut für mich. Ich war nur ein Balljunge auf dem Court", sagte die jüngere Schwester des früheren Australian-Open-Champions Marat Safin. "Ich hoffe, dass ich es nächstes Jahr besser mache."
Safina muss sich damit trösten, ab Montag erstmals Nummer zwei in der Weltrangliste zu sein und eine Prämie von einer Million australischer Dollar zu kassieren. Immerhin dürfte sich auch ein gewisser Gewöhnungseffekt eingestellt haben. "Ich war nicht so nervös wie vor dem French-Open-Finale, ich konnte in der vorhergehenden Nacht sogar schlafen", verriet die Russin. (APA/dpa/Reuters/Si)