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Nach einem schier unendlich langen Verschiebungs-Marathon musste in Garmisch schließlich doch unversehener Dinge zusammengepackt werden.

Foto: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images

Garmisch-Partenkirchen - Nicht weniger als neunmal ist die Weltcup-Abfahrt der Herren am Samstag in Garmisch-Partenkirchen verschoben worden, ehe dann um 14.18 Uhr die endgültige Absage wegen dichten Nebels im Mittelteil verkündet worden ist. Damit fiel nicht nur die Generalprobe für die am Dienstag beginnende WM aus, denn gleichzeitig blieben im Rennen um die vier ÖSV-Startplätze für die Abfahrt in Val d'Isere einige Fragen unbeantwortet.

Zumindest so viel dürfte feststehen: Michael Walchhofer, Klaus Kröll und Hermann Maier werden für Österreich ins Abfahrtsrennen am Samstag gehen. Walchhofer und Kröll waren aufgrund ihrer konstant starken Saisonergebnisse ohnehin bereits länger fix gesetzt, Maier hat zuletzt in Kitzbühel und nun in Garmisch (Trainingsbestzeit am Freitag) stark aufsteigende Form in der Abfahrt unter Beweis gestellt.

Somit bliebe lediglich die Frage nach dem vierten Starter offen, und da kommen allen voran Georg Streitberger und Christoph Gruber infrage. ÖSV-Alpinchef Hans Pum umschiffte die Frage nach einer teaminternen Qualifikation in den zwei Trainings in Val d'Isere gewohnt geschickt. "Es gibt sehr viele Varianten", meinte der Oberösterreicher, fügte dann aber hinzu: "Es werden sicher mehr als vier Österreicher in den Trainings in Val d'Isere an den Start gehen."

Das Wort Qualifikation ist seitens der ÖSV-Spitze ohnehin verpönt, vielmehr soll der Prozess Trainerentscheid genannt werden. Maier meinte zur Nominierung des Abfahrtsteams: "Ich glaube, dass es bei mir in der Abfahrt derzeit gut hinhaut. Das habe ich in Kitzbühel und Garmisch gezeigt." Einer Entscheidung durch die Trainingsläufe steht Maier sehr skeptisch gegenüber. "Weil man sich dann am Freitag im Training so verausgaben muss, dass man am Samstag chancenlos ist."

Die Frage, ob Maier nun bei der WM 2011 seinen nächsten Garmisch-Sieg nachholen müsse, kostete den leicht verkühlten 36-Jährige nur ein Lächeln. "Was man nicht alles muss im Leben. Siege sind immer schön, aber ohne müssen." Die Warterei und das ständige Verschieben bezeichnete Maier als "irrsinnig schwierig".

Maier, Walchhofer und Co. saßen stundenlang im Wirtshaus am Berg, wo die Läufer kurioserweise strahlenden Sonnenschein hatten. Nach der Absage fuhren die Rennläufer dann durch die hartnäckige Nebelbank hindurch ins Tal und berichteten dort von einer WM-2011-Strecke, die sich in sensationellen Zustand befand.

"Die Absage war aufgrund des Nebels natürlich berechtigt. Aber es ist wirklich schade, denn die Piste war gewaltig beieinander. Es hätte hier ein sehr spektakuläres Rennen gegeben", meinte etwa Abfahrts-Weltcup-Leader Walchhofer. Nachgeholt könnte die abgesagte Garmisch-Abfahrt übrigens voraussichtlich nur Anfang März in Kvitfjell werden, derzeit sind für Norwegen eine Abfahrt (7.3.) und ein Super-G (8.3.) geplant. (APA)