Wien - Mit Kritik reagiert die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) auf die von Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz verkündete "Nulllohnrunde". Der Salzburger GPA-Chef Walter Steidl (S) verweist darauf, dass der Handels-Kollektivvertrag und die darin vorgesehene Lohnerhöhung auch für die Salzburger Getränkefirma bindend ist. "Die Plus 3,6 bis 3,7 Prozent gelten auch für den Red Bull-Konzern und damit auch für den Herrn Mateschitz", betont Steidl.

Red Bull beschäftige in der Firmenzentrale mehrere hundert Mitarbeiter, für die der Handelskollektivvertrag gelte, betont Steidl: "Mateschitz kann für seine Fußballer eine Nulllohnrunde machen und wenn er sich für die Angestellten keine Lohnerhöhung leisten kann, dann soll er einen Fußballer verkaufen, dann geht sich das wieder aus." Sollte die Firma ihren Angestellten trotzdem die bei den Kollektivvertragsverhandlungen im November vereinbarten Lohnerhöhungen verweigern, könnten sich die Beschäftigten an die Gewerkschaft wenden.

Eine Nulllohnrunde wäre allenfalls für leitende Angestellte möglich, die nicht vom Kollektivvertrag erfasst sind, betont Steidl. Einen Betriebsrat gibt es beim erfolgsverwöhnten Getränkehersteller derzeit nicht, bedauert der Gewerkschafter und Klubobmann der SPÖ im Salzburger Landtag. Bei Red Bull war für eine Stellungnahme vorerst niemand zu erreichen. (APA)