Belfast - In der Nähe einer Schule hat die nordirische Polizei eine 136-Kilogramm-Bombe sichergestellt und entschärft. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, war die selbst gebaute Sprengladung in dem Dorf Castlewellan in einem schwarzen VW deponiert. Das Fahrzeug wurde demnach bereits nach dem Eingang eines anonymen Anrufs am Dienstag von Polizei und Sprengstoff-Experten untersucht, schließlich wurde die Bombe entschärft. Die Anrufer gaben laut Polizei an, der Sprengsatz sei für eine nahe gelegene britische Kaserne bestimmt gewesen, dann aber doch aufgegeben worden.

"Terroristen und Kriminelle"

Polizeichef Greg Blain kritisierte die Anrufer wegen "kaltschnäuziger Geringschätzung" von Menschenleben. Diese hätten eine scharfe Ladung in einer bewohnten Gegend deponiert und dann "vage Warnungen über den Ort und die Art der Bedrohung" hinterlassen. Solche Taten begingen nur "Terroristen und Kriminelle" mit dem Ziel, die "dunklen Tage" wieder zu beleben, in denen Gewalt als "so genanntes Mittel der Politik" eingesetzt worden sei.

Während des drei Jahrzehnte dauernden Bürgerkriegs zwischen Protestanten und Katholiken war Nordirland häufig von Bombenanschlägen erschüttert worden. In dem Konflikt starben rund 3000 Menschen. 1998 beendete das Karfreitagsabkommen die Gewalt, die Spannungen zwischen den Lagern halten jedoch bis heute an. (APA/AFP)