Im Poker um den Kern des einstigen Kirch-Medienimperiums engagiert sich die Hypo-Vereinsbank (HVB), Mutterkonzern der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA), stärker bei der zusammen mit dem Hamburger Bauer Verlag angestrebten Übernahme. Das berichtet die "Die Welt" (Samstagausgabe). Demnach will die HVB mindestens 25 Prozent an dem gemeinsamen Konsortium übernehmen, das bei der KirchMedia mit ihrem TV-Konzern ProSiebenSAT.1 einsteigen soll. Bisher waren für die Bank nur zehn Prozent vorgesehen.

Mit der Verschiebung lege die deutsche Seite in dem Bieterwettstreit ein überarbeitetes Angebot vor, heißt es in dem Bericht. Neben Bauer und der HVB ist der US-Milliardär Haim Saban im Rennen. An diesem Montag treffen sich die Gläubiger der KirchMedia. Erwartet wird eine Vorentscheidung über den Zuschlag.

Die HVB habe der "Welt" das größere Engagement bestätigt. "Wir bleiben aber unter 50 Prozent", zitiert das Blatt eine Sprecherin. Mittelfristig sei eine Absenkung des Anteils geplant, bald wolle das Kreditinstitut wieder unter die 20-Prozent-Marke gehen. Ein Bauer- Sprecher habe die nun vollzogene Veränderung als "geringfügig" bezeichnet.

Wegen der Beteiligung des Bauer-Verlages an dem Sender RTL 2 befürchtet das Kartellamt eine zu große Medienmacht. Um die Genehmigung zu erleichtern, hatte Bauer bereits angekündigt, dem Partner HVB einen größeren Anteil als die bislang vorgesehenen zehn Prozent zu überlassen. (APA/dpa)