Als Microsoft Windows Vista zum Start mit sechs verschiedenen Produktversionen versah, löste das reichlich Verwirrung bei den Konsumenten aus. Im Zuge der Erstvorstellung des Nachfolgers vergangenes Jahr versprach der Konzern aufzuräumen und Klarheit in den Versionssumpf zu bringen. Nun, Microsoft wird zum Start von Windows 7 abermals sechs unterschiedliche Fassungen in den Umlauf schicken, mit der Aussicht, das diesmal die Grenzen deutlicher gezogen werden.
Kundenbasis
Windows General Manager Mike Ybarra rechtfertigte die schon bei der Vorgänger-Version Vista kritisierte Versionsvielfalt bei Windows mit den Bedürfnissen unterschiedlicher Märkte. "Bei einer Kundenbasis von über einer Milliarde gibt es wichtige Kunden-Nischen oder Segmente. Und wir müssen sicherstellen, dass wir jedermann ein geeignetes Produkt anbieten können."
Produktüberschneidungen werde es nicht mehr geben. Microsoft hat nun einen Überblick bereitgestellt:
Windows 7 Starter
Markt: Weltweit, aber nur im Paket mit neuen PCs
Features: Erweiterte Taskleiste, Jump Lists, Windows Media Player, Backup und Wiederherstellung, Action Center, Device Stage, Play To, Fax und Scan, vorinstallierte Spiele
Was fehlt: Aero Glass, einige Aero Desktop-Erweiterungen, Windows Touch, Media Center, Live Thumbnail-Vorschauen, die Erstellung von Home Groups
Diese Version wird nur über PC-Hersteller vertrieben und dürfte vor allem auch für den Laptop-Markt interessant sein.
Windows 7 Home Premium
Markt: Einzelhandel
Features: Aero Glass, Aero Background, Windows Touch, Home Groups, Media Center, DVD-Playback und Authoring, Premium-Spiele, Mobility Center
Was fehlt: Domain-Beitritt, Remote Desktop (Host), Fortgeschrittene Backups, EFS, Offline Ordner
Home Premium wird sowohl separat zu erwerben sein, als auch über PC-Hersteller mit neuen Rechnern vertrieben.
Windows 7 Professional
Markt: Einzelhandel
Features: Domain-Beitritt, Remote Desktop (Host), Location Aware Printing, EFS, Mobility Center, Presentations Modus, Offline Folders
Was fehlt: BitLocker, BitLocker To Go, AppLocker, Direct Access, Branche Cache, MUI Sprachpakete, Booten von einer virtuellen Festplatte
Windows 7 Professional baut auf Home Premium auf und wird über den Einzelhandel und im Paket mit neuen Computern ausgeliefert.
Windows 7 Enterprise
Markt: Unternehmenskunden
Features: BitLocker, BitLocker To Go, AppLocker, Direct Access, Branche Cache, MUI Sprachpakete, Booten von einer virtuellen Festplatte
Was fehlt: Retail-Lizenzierungen
Die Eterprise-Version wird lediglich an Unternehmen ausgeliefert und unterstützt Volums-Lizenzen.
Windows 7 Ultimate
Markt: Einzelhandel, limitierte Verfügbarkeit
Features: BitLocker, BitLocker To Go, AppLocker, Direct Access, Branche Cache, MUI Sprachpakete, Booten von einer virtuellen Festplatte
Was fehlt: Volums-Lizenzierungen
Die Ultimate-Edition wird wie schon bei Vista alle Funktionen von Windows 7 vereinen und für Privatkunden erhältlich sein. Diese Version wird nicht im großen Stil vermarktet, soll aber in Sondereditionen im Paket mit neuen PCs ausgeliefert.
Zusatz: Windows 7 Home Basic
Home Basic wird nur in Entwicklungsländern auf dem Markt erscheinen und baut auf "Windows 7 Home" auf.
Einfacher oder Chaos?
Zwar stehen abermals sechs Versionen auf dem Tableau, für Endkunden wird es mit Windows 7 aber einfacher die richtige Kaufentscheidung zu treffen. Das liegt daran, dass Privatkunden im Geschäft und auf neuen PCs lediglich "Windows 7 Home Premium" und "Professional" angeboten werden.
Upgrades
Bestehende Vista-Nutzer können auf Windows 7 upgraden, auch für XP-Kunden wird es eine kostengünstigere Lösung geben. "Was XP anbelangt: Kunden können hier ebenfalls ein Upgrade-Medium und eine Upgrade-Lizenz erwerben, um von Windows XP auf Windows 7 umzusteigen", heißt es von Seiten Microsofts. Im Gegensatz zu Vista ist bei XP lediglich eine komplette Neuinstallation möglich.
Preise offen
Noch keine Angaben gibt es zu den Preisen der einzelnen Versionen. Wann Windows 7 erscheint, ist noch offen. Marktbeobachter erwarten einen Start um den Sommer herum. (zw)