Sarajevo/Belgrad - In Bosnien-Herzegowina mehren sich Anschläge auf Moscheen und auf Eigentum der islamischen Glaubensgemeinschaft. Nach Bombenanschlägen auf zwei Moscheen am Dienstag berichtete die Tageszeitung "Dnevni avaz", dass im Vorjahr mindestens 40 Überfälle auf Moscheen registriert worden seien. In zwei Fällen ging es laut der Zeitung um Bombenanschläge, eine Moschee wurde in Brand gesetzt. Registriert wurden auch drei Anschläge auf Imame.

Immer wieder wurden Fensterscheiben an Moscheen eingeschlagen, Grabstätten geschändet und beleidigende Graffiti angebracht.

Schwierigste Situation in Banja Luka

Die schwierigste Situation soll laut der Zeitung, das sich auf die Angaben der islamische Religionsgemeinschaft beruft, in der Region von Banja Luka, der Hauptstadt der kleineren bosnischen Entität, der Republika Srpska, herrschen. Dort würde im Schnitt jeden fünften Tag ein Anschlag auf Einrichtungen der islamischen Religionsgemeinschaft registriert, berichtete das Blatt.

Unbekannte verübten am Dienstag einen Sprengstoffanschlag auf die 1630 errichtete Hadzi-Perviz-Moschee in Banja Luka, die im Laufe des Bosnien-Krieges (1992-1995) schwer beschädigt wurde. Die Moschee wird zur Zeit instand gesetzt.

Eine Bombe explodierte am Dienstag laut bosnischen Medienberichten auch vor einer anderen Moschee in Mostar, einer Stadt in der bosniakisch-kroatischen Föderation, dem größeren Landesteil. (APA)